Jesus war im Unterschied zu den anderen Lehrern Israels keiner, der ein Lehrhaus hatte, er lehrte im Freien. Und anders als Johannes der Täufer hielt er sich nicht immer am selben Ort auf. Jesus war ein Wanderprediger.
Er lehrte nicht theoretisch, sondern gleichsam im wahrsten Sinne des Wortes 'gelegentlich', also immer nach dem, was gerade aktuell dran war. Heilen und erzählend lehren - das waren seine Lieblingsbeschäftigungen.
Auch hielt er mehrere große Lehrreden. Die wichtigste ist die berühmte "Bergredigt", die uns ziemlich am Anfang des Matthäusevangeliums überliefert ist, nämlich in den Kapiteln 5-7.
Frau Angelico (15.Jahrd.) Fresco Bergpredigt - Quelle: Wikipedia.
Da sagt Jesus zu seinen Jüngern: "Ihr seid das Salz der Erde". Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, womit soll man salzen? Es ist zu nicht mehr nütze, als dass man es wegschüttet und lässt es von den Leuten zertreten.
"Ihr seid das Licht der Welt". Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind. So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen."
Quelle: Youtube.com
Jesus vergleicht also seine Jünger mit Salz und Licht. Salz ist das einzige Gewürz, auf das kein Mensch verzichten kann, ohne zugrunde zu gehen. Salz hat nicht nur Würzkraft, sondern dient ja auch zur Konservierung.
Und auf unsere Umgebung übertragen: Salz dient ja auch im Winter zum Schutz vor dem ausrutschen. Und es gibt gewiss noch weitere Anwendungsmöglichkeiten für das "weiße Gold". Wer Jesus nachfolgt, macht sich damit auch lebenslang unverzichtbar.
Und wer die Lehre Jesu auslöschen und diejenigen, die sie anwenden, wirkungslos machen will, sorgt für den Untergang einer Gesellschaft. Es ist wie beim Essen ohne Salz: Zuerst wird alles fade, dann unverdaulich.
Das ist dann der berüchtigte "Tod im Topf", vor dem man nur warnen kann. Aber auch nur warnen kann man davor, dass Christen nicht mehr Würze der Gesellschaft sein wollen, den bequemen Weg des geringsten Widerstand gehen, sich feige angleichen. Halbes Christsein ist ganzer Unsinn und völlig überflüssig.
In der Zarathustra-Religion fragen Eltern ihre heranwachsenden Kinder: "Willst du dem Licht dienen oder der Finsternis?" Diese einfache Frage ist sehr tiefgründig und ruft in die Entscheidung. Wir sollten sie übernehmen.
Und der Volksmund hat übernommen, dass man sein Licht nicht unter den Scheffel stellen soll. Wir Christen sind also auch dazu da, überall Licht ins Dunkle zu bringen, aufzuhellen und aufzuklären. Das soll und wird manchen finsteren Gestalten nicht passen.
Jesu hat aber nicht gesagt: "Es wäre schön, wenn ihr Salz der Erde und Licht der Welt wäret", sondern: "Ihr seid!" Kein Christ kann sich davonstehlen, ohne selbst Schaden zu nehmen. Sind Sie Christ? Dann sind Sie Salz und Licht.
Haben Sie schon einmal gezählt, wie viele Male Sie täglich durch eine Tür gehen? Und wie viele verschiedene Türen es gibt! Sie unterscheiden sich in Größe, Form, Material, Gestaltung, Farbe, Zweck, Alter und Benutzerfrequenz.
Geht man durch eine hindurch oder schaut man durch eine in einen anderen Raum, sieht man immer etwas anderes. Nun gibt es außer diesen Türen auch welche im übertragenen Sinne: Man spricht von der Herzentür, die man jemanden oder für etwas öffnet oder die auch verschlossen bleibt. Sogar der Mund wurde in der Literatur schon als "Tür" bezeichnet.
Ja - auch unsere Worte sind Türen. Es gibt auf der Welt schier unzählige Worte. Mit unseren Worten, mit unseren Reden wollen wir uns ausdrücken, verständlich machen, etwas erklären. Und jedes hat seine Bedeutung, jedes Wort ist eigentlich eine "Tür zur Klarheit" - wenn man es recht gebraucht.
Der große deutsche Sprachgelehrte Philipp Melanchthon:
"Jede menschliche Gemeinschaft, die Art und Weise der Einrichtung des öffentlichen und privaten Lebens und unseres gesamten Lebensunterhaltes, schließlich aller Handelsverkehr wird durch die Rede aufrechterhalten."
"Deshalb: Wenn wir nämlich gewisse Richtlinien des sprachlichen Ausdrucks nicht gründlich lernen, können wir weder unsere eigenen Gedanken darlegen, noch die Schriften früherer Zeit verstehen. Kluge Leute wissen nämlich aus Erfahrung, dass nicht schwieriger ist, als über irgendeinen Gegenstand deutlich und durchsichtig zu reden."
Sosehr also die menschliche Sprache von unschätzbarem Nutzen ist und ohne dieselbe gar nichts ginge, sind doch auch die Gefahren des absichtlichen oder auch unbeabsichtigen Missbrauchs ständig gegenwärtig. Darüber muss man sich klar werden.
Darum haben wir, die wir alle mit Worten und der Sprache ständig umgehen, eine große Verantwortung, da wir mit Worten Klarheit oder Verdunkelung schaffen können, Beziehungen aufbauen oder niederreißen, ermutigen oder deprimieren, die Wahrheit sagen oder lügen, Weg weisen oder irreführen können.
Und was gar nicht geht: Wenn Menschen in politischer und gesellschaftlicher Verantwortung andere in Fäkalsprache öffentlich diskriminieren, wie unlängst geschehen. Egal nämlich, wie ein Mensch denkt, handelt oder gesinnt ist, hat er doch eine von Gott gegebene Würde, die - auch laut Grundgesetz unantastbar ist. Das sollte bei allen berechtigten Auseinandersetzungen nie unbeachtet bleiben.
Tatsächlich bedeutet jedes Wort ursprünglich eine "Tür zur Klarheit", die es im Bedarfsfall zu öffnen gilt oder deren Öffnung man von einem anderen Menschen erbitten oder erwarten kann.
Unabhängig davon, woran Sie glauben oder nicht, werden Sie - nicht zuletzt aus eigenem Interesse - auch dem Lehrsatz Jesu zustimmen: "Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel." Denn gut ist, wenn man sich auf das Wort eines Mitmenschen verlassen kann.
Wenn diese Verlässlichkeit wieder Einzug hielte in die Menge der von uns am meisten geschätzen Dinge des Lebens, würde es uns allen besser gehen und wir könnten uns manchen unnötigen Verdruss ersparen. Wort und Tat - eine Einheit, das ist wahrhaftig göttlich!
Ich wünsche Ihnen, dass sich Ihnen und Ihren Mitmenschen durch Worte - gesprochen, gehört oder gelesen - Türen zur Klarheit öffnen in dem Sinne, wie es einmal der Völkerapostel Paulus ausgedrückt hatte:
"Eure Rede sei allezeit freundlich und mit Salz gewürzt, dass ihr wisst, wie ihr einem jeden antworten sollt." Darauf ruht gewiss Segen.
Viel Freude beim Lernen durch Ausporbieren wünscht Ihnen mit herzlichem Gruß - Ihr Pfarrer Manfred Greinke.
Ich will Euch heute erzählen, wie es war, als der Heiland geboren wurde. Es war so:
Vor vielen, vielen Jahren regierte ein Kaiser die halbe Welt. Ausgustus war sein Name. Nach ihm ist ja der Monat "August" benannt. Eigentlich hatte er mehrere andere Namen. Aber als er Kaiser wurde nannten ihn alle "Kaiser Augustus". Das war ein hoch geschätzter Mann: Sehr klug, ja eigentlich wollte er gar nicht so viel Macht.
Aber die Senatoren, das sind die wichtigsten Männer der Stadt, sagten: "Doch! Du sollst alle Macht haben. Dann wirst du gut regieren. Dann geht es allen Menschen gut. Dann wird Friede sein auf der ganzen Erde."
Damals hatte der Kaiser befohlen: Alle Leute sollen in ihren Geburtsort gehen und sich in Listen eintragen lassen und auch sagen, ob sie ein Haus oder ein Feld haben.
In der Bibel erzählt uns das der Evangelist Lukas so:
Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaier Augustus ausging, dass alle Welt geschätzet würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur der Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war.
Und ungefähr so riefen es die Herolde aus:
Hergehört im ganzen Land:
Des Kaisers Wort geb`ich bekannt!
Es ist allmählich an der Zeit, mal nachzuzähl`n, wieviel ihr seid.
Das ist wichtig ungeheuer
für die Statistik und die Steuer.
Drum nehme jedermann im Land
die Beine schleunigst in die Hand!
Und melde sich, so schnell es geht
im Ort wo sein Geburtshaus steht.
Dort trägt man ihn hübsch amtlich fein
in Kaiser Augustus Liste ein.
Und so geht die Geschichte weiter:
Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt.
So waren viele, viele Manschen im ganzen römischen Reich unterwegs - große Unruhe und viel Durcheinander. Ja, es gab auch viel Ärger, Zank und Streit, wem was gehörte, vielleicht haben sich unterwegs manche gegenseitig sogar die Köpfe eingeschlagen. Aber was half es, alle mussten sich in die Steuerlisten eintragen lassen, ob sie wollten oder nicht.
Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus dem Ort Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Haus und Geschlechte Davids war, damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger.
Nazareth in Galiläa ganz im Norden des Heiligen Landes war weit von Bethlehem entfernt, wo Josefs Eltern und Großeltern und alle Vorfahren herstammten.
Es war eine weite, beschwerliche Reise. Denn sie hatten kein Auto, es fuhr kein Zug, sie hatten nicht einmal einen Pferdewagen, sondern höchstens einen Esel. Den hatte Josef vollgepackt und Maria draufgesetzt und Josef zog den Esel.
Und so waren sie lange, lange unterwegs, 3 Tage mindestens vielleicht sogar 4 oder 5 Tage waren sie unterwegs. Immer mal wieder mussten sie anhalten, Pause machen, sich ausruhen und was essen und trinken. Nur wenig haben sie miteinander gesprochen. Und sie kamen eines Abends in Bethlehem an.
An viele Türen klopften sie an - vergeblich - denn die Stadt war voller Leute. Wo sollten sie noch fragen? Doch hört, was sie vielleicht gesagt haben.
Maria:Der Weg ist lang, der Weg ist weit,
kein Raum für uns beide in dieser Zeit.
Alle Herbergen sind schon von Gästen belegt,
mein Herz ist von Angst und Sorgen bewegt.
Joseph: Maria, du Gute, lass uns weiter hoffen,
irgendwo wind auch für uns eine Türe stehn offen.
Ich will hier mal fragen, ob der Wirt hat Erbarmen
mit uns Müden und Hungrigen, mit uns Elenden und Armen.
Und tatsächlich: Ein Wirt ließ sich erweichen. Und bot den beiden samt ihrem Esel einen Platz im Stall. Sie waren so müde, aber froh, dass sie endlich angekommen waren.
Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.
Bild: Paula Jordan.
Kein Mensch, wirklich kein Mensch hatte das auch nur geahnt, dass dieses neugeborene Kind der Heiland der Welt sein könnte. Merkt Ihr`s: Kein Wort von Gott bisher!
Jetzt wird`s gleich richtig himmlisch. Passt auf!
Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden hüteten des Nachts ihre Herde.
Die Hirten von Bethlehem: Das waren raue und starke Männer.
Sie hüten die Schafe auf Bethlehems Feld,
über ihnen das nächtliche Sternenzelt.
Sie kennen jedes einzelne Tier,
bei Regen und Kälte: Sie sind immer hier!
Hier ist es dunkel, da lauert Gefahr
und manchmal ist es unheimlich sogar.
Die Hirten sind tapfer und fürchten sich nicht.
Sie schau`n den Gefahren ins finste`re Gesicht.
So leben sie draußen, jahraus, jahrein
und kennen die Schluchten, selbst jeden Stein.
Sie schauen zum Himmel immer hinaus,
verfolgen den nächtlichen Sternenlauf.
Doch heut ist der Himmel nicht wie sonst immer,
alles funkelt und leuchtet im goldenen Schimmer.
Seht nur da, da den hellen Schein!
Als kämen Engel in die Welt hinein!
Und da kam einer auf sie zu wie ein Mann, ein Bote Gottes, ein Engel.
Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr.
Ja, es war auf einmal so hell um sie herum, als ob mitten in der Nacht die Sonne scheint. So etwas hatten sie noch nie gesehen - so ein helles Licht! Da fürchteten sich diese rauen und starken Männer.
Und der Engel sprach zu ihnen: "Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk wiederfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen."
Gott hat die Menschen sehr lieb. Sie sollen sich freuen und jubeln! Drum sendet er Engel, also Boten zu ihnen, die ihnen sagen, was los ist, wer jetzt da ist und wo er zu finden ist und woran man ihn erkennt, den Heiland, den Retter für alle Menschen. Der von Gott gesandte Retter war geboren, aber nicht in einem kaiserlichen Palast, sondern in einem Stall!
Da, plötzlich tat sich ja grad der Himmel auf!
Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Herrscharen, die lobten Gott und sprachen: "Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden unter den Menschen, die Gott lieb hat!
Das hat`s noch nie gegeben: ein himmlischen Singen und Musizieren - der Himmel gleichsam voller Geigen und voller Sänger! In der ganzen Bibel nie zuvor und nie danach wird sowas erzählt.
Und endlich soll sich auch der langersehnte Frieden einstellen bei den Menschen, die Gott liebhat. Ja, wen Gott liebhat und wer Gott auch liebhat, bei dem stellt sich dieser Friede ein und bleibt.
Wenige Augenblicke, diese himmlische Stimmung. Dann war wieder alles dunkel um sie herum. Was werden die Hirten jetzt tun? Das wird uns erzählt:
Und als der Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander:
Lasst uns schnell nach Bethlehem geh`n
und dort die gehörte Geschichte beseh`n,
das Kind, das in die Krippe gelegt,
ich bin schon mächtig aufgeregt!
Wir wandern dorthin, wo der Stall dort steht.
Treibt die Schafe an, dann kommt und seht!
Ich spür`es, ich glaub`es, es ist wirklich passiert
und wir sehn`s als erste, habt ihr das kapiert?!
Und so sind sie nach Bethlehem hineingegangen.
Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen.
Vorsichtig hatten sie sich dem Stall genähert, eigentlich eher eine Höhle mit einer Futterstelle für die Tiere. Sie hatten angeklopft und Josef hatte ihnen aufgetan und da sahen sie es: Das Kind in der Krippe. Na, wer sagt`s denn! Gesucht hatten sie und gefunden. Sie hatten sich das Zeichen eingeprägt.
Und da haben sie sich gefreut und gewiss auch was geschenkt, vielleicht eine warme Decke für Maria und ein kleines Felldeckchen für das Baby, wer weiß! Und vor lauter Freude werden sie auch ein Liedlein gesungen haben, nicht zu laut, sondern zart und fein.
Und dann? Was geschah dann? So erzählt Lukas weiter:
Als sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war.
"Seht, was hat uns Gott gegeben:
seinen Sohn zu ew`gen Leben.
Dieser kann und will uns heben
aus dem Leid in Himmels Freud."
Sie, die ersten, die es erfuhren, sagten also die Botschaft weiter, die sie gehört und mit eigenen Augen gesehen hatten:
Und alle, vor die es kam, wunderten sich über das, was ihnen die Hirten gesagt hatten.
Kein Wunder, dass die Leute sich wunderten. Denn auch sie hatten sowas noch nie gehört. Oder Moment mal, da stand doch was davon schon in den alten Schriften von Jesaja und den anderen Propheten z. B. Micha, bei dem es heißt:
"Und du Bethlehem, du kleine Stadt. Aus dir wird derjenige kommen, welcher der Herr ist. Und er wird der Friede sein."
Aber jetzt soll das geschehen sein und so?! Wirklich erstaunlich! Wie freudig die Hirten das verkündigt haben!
Und Josef und Maria? Josef hatte zu tun, in jenen unruhigen Tagen für Maria und das neugeborene Kind zu sorgen. Und er durfte ja nicht vergessen, sich in die Steuerlisten eintragen zu lassen.
Und von der jungen Mutter wird erzählt:
Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.
Lange und immer wieder musste sie über all das nachdenken, von Anfang an, das, was ihr der Engel ein Jahr zuvor von diesem Kindlein gesagt hatte. Und wie dann alles geschehen ist.
Und was haben die Hirten dann gemacht? Passt gut auf und gebt fein Acht!
Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.
Die schöne Geschicht`ist noch nicht ganz zu Ende.
Denn deutlich wird erst die große Wende,
wenn ihr den letzten Satz hört,
den Namen des, der die Herzen regiert
all deren, die von Not betroffen
und auf keinen Augustus hoffen,
auf dessen Befehl sie nach Bethlehem kamen.
Sie gaben dem Kind den Jesus-Namen.
Hört nun, wie es geschrieben steht,
damit ihr es auch richtig versteht!
Und als acht Tage um waren und man das Kind beschneiden musste, gab man ihm den Namen Jesus, wie er genannt war von dem Engel, ehe er im Mutterleib empfangen war.
"Gott hilft", das will er ganz einfach bedeuten und uns zur ewigen Freude geleiten.
Ein geistlich Samenkörnlein "Ein bisschen mehr...."
Verbraucherschützer warnen in den Medien: "Preiserhöhungen durch Mogelpackungen! Kleinere Menge zum gleichen Preis!"
Sicher ist Ihnen, liebe Leser, liebe Hörer, das auch schon aufgefallen: Die Inhalte einiger Produkte des täglichen Bedarfs sind kleiner geworden, die Verpackungen dagegen eher voluminös expandiert, nicht selten auch die Preise. *Unverschämtheit!*, denkt man da, aber was soll man machen? So ist es doch oft mit Waren und Dienstleistungen, die wir Menschen einander anbieten und austauschen: Gewinnmaximierung steht bei vielen Firmen (will heißen: bei vielen Menschen) im Vordergrund, nährt aber den Krebsschaden in der Gesellschaft.
Nun, erfreulicherweise gibt es ja auch Gegenbeispiele, wo auf dem Glas oder dem Pappkarton z. B. draufsteht: *20 g gratis*. Da freut man sich, wenn jemand in Qualität, Menge oder Zuwendung ein bisschen mehr leistet, als unbedingt erforderlich. Es ist das "Sahnehäubchen" im Miteinander, wirkt menschenfreundlich, wohltuend und angenehm entspannend.
Im Neuen Testament gibt es einen überlieferten Paulus-Brief an die Christen der Stadt Kolossä. Da stehen so schöne, aufbauende und ermutigende Sätze drin, so auch dieser:
Ich stellte mir vor, wie wunderbar es wäre, wenn wir alle uns wirklich darin mehr einübten: Das, was wir tun und geben, tun und geben wir von Herzen, auch die Dinge, die uns als lästige Pflichten erscheinen - wenn wir die Menschen wahrnehmen, für die wir das und vielleicht auch mal ein bisschen mehr übrig haben, ohne in erster Linie an den eigenen Nutzen zu denken.
Dieser Satz aus dem Brief sagt uns auch, wie wir das "Ein-bisschen-mehr" verstehen sollen: Es geht ja nicht nur um den Menschen (der es vielleicht gar nicht "verdient" hat), sondern wir tun es dem Herrn, das heißt: Zur Ehre Gottes. Und Jesus sagte ja auch:
"Wenn Du gibst, so lass Deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut."Die linke Hand ist die Empfängerhand, die rechte die Geberhand; will heißen: sei nicht berechnend, sondern liebevoll, gütig!
Liebe Hörer und Leser, Sie können mitten in unserer gewinnorientierten Gesellschaft konkret in ihrem Umfeld zu Hause, am Arbeitsplatz, im Mitarbeiterkreis, in der Lerngemeinschaft, in Ihrem Verantwortungsbereich, in Ihrer Kirchengemeinde mit ihrem offenen Herzen überaus wertvolle Akzente setzen. Sie können eine Botschaft vermitteln, auf die Ihre Mitmenschen sehnsüchtig warten, die aber nur auf diesem Wege des "Ein-bisschen-mehr"ankommt:
Ein bisschen mehr Qualität, ein bisschen mehr Aufmerksamkeit, Respekt, Zuwendung, Zeit für den Mitmenschen. Jesus lehrte dazu: "Wenn dich jemand bittet, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh mit ihm zwei."
Und meine Erfahrung ist: Dieses "Ein-bisschen-mehr" ist immer eine freudige Überraschung und erzeugt sehr positives Echo. Wie gesagt, zur Ehre Gottes! Was damit gemeint ist, wird sich Ihnen danach von selbst erschließen. Außerdem gilt noch immer: "Der hat sein Leben am besten verbracht, der die meisten Menschen hat froh gemacht."
Sie kennen gewiss den Begriff "Ei des Kolumbus". Es meint eine unerwartet einfache Lösung eines scheinbar großen Problems.
Mir ist klar geworden, dass es im Zusammenhang mit den vielen kleinen und großen Konflikten auf dieser Welt geradezu so etwas gibt wie ein "Friedens-Ei des Kolumbus". In unserer evangelischen Tradition wird immer am 6. Sonntag nach Trinitatis an die Taufweisung Jesu erinnert, der gesagt hat: "Mir ist gegeben alle Vollmacht im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende."
Das sind die 3 letzten Sätze des Matthäus-Evangeliums. Wenn ich Jesus richtig verstanden habe, drückt er damit aus, dass er alle Völker und zu allen Zeiten als seine Jünger, also als seine "Von-ihm-Lernenden", oder einfacher ausgedrückt, als seine Schüler berufen hat. Schon zu seinen irdischen Lebzeiten hatte er ja - im Unterschied zu den anderen Lehrern der Heiligen Schrift - sich seine Schüler selbst ausgesucht. Nach seiner Weisung beginnt das "Schülerdasein"mit der Taufe gleichsam als Aufnahme-Ritus. Wann derselbe im Leben eines Menschen geschieht, spielt dabei keine Rolle. Jesu Wirksamkeit war immer auch ein Lehr-Wirken, und zwar durch seine Worte in Form von Erzählungen und Gesprächen, aber auch in seinen Taten, in seinem Umgang mit dem verschiedensten Menschen. Dabei zeigte sich Jesus durchweg als ein Befreier und Bereiter. Mit ihm kamen immer neue und hoffnungsvolle Perspektiven auf Menschen zu.
Wer getauft ist gehört demzufolge zur großen Lerngemeinschaft Jesu, der auch laut Johannes-Evangelium gesagt hat: "Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht."So ist Jesus der große Friedensgeber und Friedenslehrer. Und er sagt auch: "Wer mich liebt, der wird mein Wort halten." Das große Problem ist, dass die meisten Getauften sich dessen nicht bewusst sind, dass alle anderen Getauften ihre Mitschüler, ja sogar ihre Schwerstern und Brüder sind. Wer aber sich seiner Taufe bewusst ist, kann unmöglich fähig sein, den Mitlernenden als zu bekämpfenden oder gar zu vernichtenden Feind zubetrachten.
Ein Beispiel: Auf beiden Seiten des Krieges in der Ukraine kämpfen Getaufte, also Christen. Sie konnten nur deshalb kampfbereit gemacht werden, weil sie sich ihrer Taufe und den damit verbundenen Konsequenzen nicht bewusst sind. Darin steckt die ganze Tragik des Unfriedens, wo Christen daran beteiligt sind. Wer aber seine Taufe verstanden hat kann weder Krieg noch Waffenliefungen gutheißen. Das ist das vergessene und wiederzuentdeckende "Friedens-Ei des Kolumbus". Lernen ist doch etwas Schönes. Von Jesus wirklich lernen, und zwar in der Anwendung seiner Lehren in der Lebenswirklichkeit, ist das Allerschönste, was es gibt. So breiten Sie die "Friedens-Eier des Kolumbus" - pardon - des "Jesus von Nazareth" aus.
Ich wünsche Ihnen, wenn Sie schon getauft sind, ein starkes Bewusstsein ihrer Taufe und gute Lernerfolge.
Auftrag an alle Christen: Weltweit Zeuge sein - von Pfarrer Manfred Greinke.
Zu Himmelfahrt, konnte man es wieder beobachten: Was von der Tradition eines wichtigen Festes in der Bevölkerung haften bleibt, ist oft nur noch ein sehr verblasster Hinweis auf den Ursprung und das eigentliche Anliegen, wenn etwa dieser Tag zum Volkswandertag geworden ist. Manchmal wird der Sinn sogar ins Gegenteil verkehrt. Dazu gehört leider auch der reichliche Alkoholgenuss.
Der "Uffartstag", wie er früher auch genannt wurde, kann seit 370 als eigenständiges Fest 40 Tage nach dem Auferstehungsfest nachgewiesen werden. Die Zahl 40 ist übrigens symbolisch für eine Zwischen- oder Reifezeit vor einem Neubeginn. Doch was war reif, was neu, was beginnt? Herangereift war unter seinen engsten Anhängern die Erkenntnis, dass dieser unschuldig gekreuzigte und auferstandene Jesus bei Gott ist und mit Gott eins ist, also im geistigen und geistlichen Sinne "oben". Und dass er dadurch eine weltweite Bedeutung bekommen hat, die allen Menschen bekannt zu machen ist. Der Bedeutungsrahmen eines Retters oder Befreiers allein Israels war gesprengt. Jesus sagte zum Abschied: "Ihr werdet die Kraft des heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde". Das ist das Neue: Die von Jesus Lernenden - in der Bibel als "Jünger" bezeichnet - werden zu Aposteln, zu Gesendeten und erhalten einen Sendungsauftrag. So werden sie zu seinen Zeugen.
Lieber Hörer, liebe Leser
was bedeutet Zeuge Jesu Christi sein? Ich möchte es an 3 Punkten deutlich machen:
Erstens: Dadurch dass ein Christ mit seinem ganzen Leben, seinen Entscheidungen, seinen Worten und Taten die Gesinnung Jesu Christi durchscheinen lässt, ähnlich wie bei einem Geldschein das Wasserzeichen.
Dann zweitens durch die Einstellung zum Leiden und schuldhaften Verhalten anderer Menschen: Ein Zeuge Jesu Christi ist bereit, an der Schuld anderer Menschen zu tragen und nimmt damit Teil am Heilungsdienst in dieser Welt. Das ist manchmal ungeheuer schwer.
Schließlich: Wahre Zeugen Jesu Christi suchen und pflegen die Gemeinschaft mit Gleichgesinnten. Denn in der eben schon zitierten Apostelgeschichte des Lukas im Neuen Testament heißt es von den ersten Christen: "Sie blieben aber beständig in der Lehre und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet."
Als ich noch ein jugendlicher Christ war, hat mal jemand zu mir gesagt: "Halbes Christsein ist ganzer Unsinn". Das ist mir immer wieder wichtig geworden. Und deshalb möchte ich dies als Impuls an Sie gerne weitergeben. Wie wär`s mit einem klar erkennbaren "Ja" zum erhöhten Herrn Jesus Christus mit allen Konsequenzen? Das bedeutet auch eine konsequente Absage an alle anderen geistigen Mächte und Ideologien, die moralisierend, verbietend und Gehorsam fordernd daherkommen ohne etwas geben zu können.
Das wäre das Beste, was Ihren Mitmenschen mit Ihnen passieren könnte. Gottes Triebkraft dazu erhalten sie ganz gewiss! Denn echte Zeugen Jesu Christi braucht unser Land dringender denn je!