Jesus war im Unterschied zu den anderen Lehrern Israels keiner, der ein Lehrhaus hatte, er lehrte im Freien. Und anders als Johannes der Täufer hielt er sich nicht immer am selben Ort auf. Jesus war ein Wanderprediger.
Er lehrte nicht theoretisch, sondern gleichsam im wahrsten Sinne des Wortes 'gelegentlich', also immer nach dem, was gerade aktuell dran war. Heilen und erzählend lehren - das waren seine Lieblingsbeschäftigungen.
Auch hielt er mehrere große Lehrreden. Die wichtigste ist die berühmte "Bergredigt", die uns ziemlich am Anfang des Matthäusevangeliums überliefert ist, nämlich in den Kapiteln 5-7.
Frau Angelico (15.Jahrd.) Fresco Bergpredigt - Quelle: Wikipedia.
Da sagt Jesus zu seinen Jüngern: "Ihr seid das Salz der Erde". Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, womit soll man salzen? Es ist zu nicht mehr nütze, als dass man es wegschüttet und lässt es von den Leuten zertreten.
"Ihr seid das Licht der Welt". Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind. So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen."
Quelle: Youtube.com
Jesus vergleicht also seine Jünger mit Salz und Licht. Salz ist das einzige Gewürz, auf das kein Mensch verzichten kann, ohne zugrunde zu gehen. Salz hat nicht nur Würzkraft, sondern dient ja auch zur Konservierung.
Und auf unsere Umgebung übertragen: Salz dient ja auch im Winter zum Schutz vor dem ausrutschen. Und es gibt gewiss noch weitere Anwendungsmöglichkeiten für das "weiße Gold". Wer Jesus nachfolgt, macht sich damit auch lebenslang unverzichtbar.
Und wer die Lehre Jesu auslöschen und diejenigen, die sie anwenden, wirkungslos machen will, sorgt für den Untergang einer Gesellschaft. Es ist wie beim Essen ohne Salz: Zuerst wird alles fade, dann unverdaulich.
Das ist dann der berüchtigte "Tod im Topf", vor dem man nur warnen kann. Aber auch nur warnen kann man davor, dass Christen nicht mehr Würze der Gesellschaft sein wollen, den bequemen Weg des geringsten Widerstand gehen, sich feige angleichen. Halbes Christsein ist ganzer Unsinn und völlig überflüssig.
In der Zarathustra-Religion fragen Eltern ihre heranwachsenden Kinder: "Willst du dem Licht dienen oder der Finsternis?" Diese einfache Frage ist sehr tiefgründig und ruft in die Entscheidung. Wir sollten sie übernehmen.
Und der Volksmund hat übernommen, dass man sein Licht nicht unter den Scheffel stellen soll. Wir Christen sind also auch dazu da, überall Licht ins Dunkle zu bringen, aufzuhellen und aufzuklären. Das soll und wird manchen finsteren Gestalten nicht passen.
Jesu hat aber nicht gesagt: "Es wäre schön, wenn ihr Salz der Erde und Licht der Welt wäret", sondern: "Ihr seid!" Kein Christ kann sich davonstehlen, ohne selbst Schaden zu nehmen. Sind Sie Christ? Dann sind Sie Salz und Licht.
Basta mit herzlichem Gruß!
Manfred Greinke