In meiner Stadt im Advent - du, da spielen die Menschen verrückt alles spurtet sich, hastet und eilt, wer nicht Acht gibt, der wird schier überrennt. Und es glühen die Wangen vom Punsch und vom Wein und die Lautsprecher brüllen nur: "Kaufen Sie ein! Weihnachtsmützen, die blinken, sind heuer modern!" Und ich seh in der Finsternis nicht einen Stern. Manchmal hab ich ihn ziemlich satt, den Advent in meiner Stadt.
In meiner Stadt, im Advent - ach, ich fürchte, ich werd langsam alt ... wenn da eine Million Lichter brennen ist es immer noch dunkel und kalt. Statt des Jesuskind lacht überall Harry Potter, einem Bienenwachsengel zertritt man im Schotter. "Bitte vorsichtig sein", wird den Gästen empfohlen, gard auf Christkindlmärkten wird gerne gestohlen! Manchmal hab ich ihn wirklich satt, den Advent in meiner Stadt.
In meiner Stadt im Advent - und ich bin hier seit ewigen Zeiten zu Hause - denk ich manchmal für einen Moment. Vielleicht wandere ich doch einmal aus! Wenn die Dauerberieselung-Lautsprecher schreit: "Merry Christmas!" zum Sound of The Silent Night" und "Umsatzrekord", heißt der sehnlichste Wunsch und es glühen die Wangen vom Wein und vom Punsch. Ach, wie hab ich ihn manchmal satt, den Advent in meiner Stadt.
In deiner Stadt im Advent - du, da wird es wohl ganz anders sein. Keiner sputet sich, hastet und rennt und am Abend ist keiner allein. Und dann rückt ihr zusammen, so denke ich es mir. Denn Frieden und Kerzenduft strömt durch das Haus. Kinder, die singen, und es wird musiziert und keiner bleibt draußen im Winter und friert. Denn Christus der Retter wird geboren und auch im Advent in meiner Stadt.
(Strophen wurden von einer Christine - unbekannt geschrieben)


