Wir hörten die Glocken der Eginger Kirche, die uns zum Gebet rufen. Und wir hörten von der Orgel ein Larghetto in G-Dur des königlichen Musikdirektors Paul Roloff aus dem 19. Jahrhundert, eher weniger laute Klänge, die uns auf`s genaue Hinhören einstellen.
Herzlich willkommen zur Andacht zum persönlichen Gebet am Sonntag Exaudi 2022!
Liebe Schwestern und Brüder!
"Christ fuhr gen Himmel", wie es im Lied EG 120 heißt. Heute und in dieser Woche geht`s geistlich um`s Hören. Der Name dieses sechsten Sonntages nach dem Auferstehungsfest und letzten vor Pfingsten leitet sich nämlich ab von der lateinischen Übersetzung von Psalm 27, Vers 7 welche eben mit diesem Wort "Exaudi Domine" beginnt, welcher auf Deutsch lautet: "Höre, HERR, meine Stimme, wenn ich rufe!"
So möge Gott auch uns heute und allezeit hören, wenn wir ihn loben, danken und bitten! Aber, - was genauso wichtig ist - auch wir mögen hören, was er uns zu sagen hat. Denn wir hören sonst viel zu viel, was nicht durch den Mund Gottes gegangen ist und deshalb teuflisches Zeug, Was er uns sagt - wodurch auch immer, ist einfach göttlich, heilsam und lebensspendend. Und es ist für uns Gottes Wort im persönlichen Sinne. Gottes Wort ist also mehr als das in der Bibel verschriftlichte.
Im Johannesevangelium steht das Wort Jesu: "Wenn ich erhöht werde von der Erde, will ich alle zu mir ziehen." Mit dieser Erhöhung meint Jesus Christus durchaus seinen Kreuzestod. Von seinem Nachfolgern wurde er aber erst viel später verstanden, nämlich nach seiner Auferstehung und Himmelfahrt.
Tatsächlich ist es ja so, dass zwar viele Menschen - auch gottgläubige sich gerne gedanklich um Jesus Christus und seinen Kreuzestod gerne "herummoglen" frei nach dem Motto: "Gott ja, aber Tod Jesu, lieber nicht", sprechen auch möglichst nicht davon, aber dennoch: Es führt kein geistlicher Weg an diesem Thema vorbei. Es geht nämlich um die Frage: "Auf welche Weise bekommen wir Zugang zu Gott?" Jesus gibt die Antwort: "Niemand kommt zum Vater denn durch mich."
Ergo: Wer sich von Jesus zu Jesus, dem Erhöhten ziehen lässt, lässt sich zu Gott ziehen.
Der gekreuzigte und auferstandene Jesus hat eine enorme Anziehungskraft. Das beweisen schon allein die vielen Kreuze an den Halsketten oder auch in den bayrischen öffentlichen Räumen. Aber "Ja" sagen zu diesem Zugang zum himmlischen Vater, das ist eine Herzensangelegenheit. Ich möchte zu diesem "Ja" ermutigen. Es ist entgegen aller inneren menschlichen Widerstände die beste Zustimmung zu Gott. Und die Nähe zu Jesus gibt die größtmögliche Geborgenheit. Ich wünsche sie allen. -AMEN-
Weil Gott Gebete erhört, drum lade ich ein, mit mir zu beten:
Lieber himmlischer Vater, Du hast den für uns besten Weg und Zugang zu dir geschaffen durch deinen lieben Sohn Jesus Christus, der verheißen hat, alle zu sich zu ziehen. Dafür danke ich dir und Bitte dich: Hilf mir, dazu immer wieder neu von Herzen "Ja" zu sagen. Öffne der Menschheit die Augen und Ohren für diese heilsame Wahrheit. Hilf, dass viele Menschen die Bedeutung der Worte Jesu Christi erkennen und schätzen lernen. Erhöre mein Gebet und das aller, die dich ernsthaft anrufen durch ihn, unsern Herrn, der so beten gelehrt hat:
VATER UNSER IM HIMMEL.....AMEN
Unsere Liedempfehlung: EG 423 "Herr höre, Herr, erhöre."
Zum Beschluss unsere Andacht erklingt aus Johann Sebastian Bachs Orgelbüchlein die erste Strophe des Liedes "Christ ist erstanden", zu dessen Melodie auch der Liedtext "Christ fuhr gen Himmel" passt.
Eine Woche, in der Sie sich immer wieder zu Jesus Christus hingezogen fühlen, wünschen mit herzlichen Grüßen
Ihr Pfarrer Manfred Greinke und Ulrike Lau-Hartl