Himmlische Feuerzungen haben damals das erste Pfingsten gleichsam eingeläutet. Bei uns sind es zwar nur die Glocken der Eginger Kirche, aber immerhin auch etwas.
Und die Basstöne des Choralvorspieles meist auf den unbetonten Stellen - erinnern auch an jene Feuerzungen, die sich damals auf eher in der Öffentlichkeit unbetonte Leute setzten und sie damit zu den wichtigsten jener Zeit "befeuerte", denn der Heilige Geist begibt sich dahin wo er will. Johann Sebastian Bach ist der Autor dieses Orgelstückes mit dem Titel: "Komm, Gott Schöpfer, Heiliger Geist".
Herzlich willkommen zur Andacht zum persönlichen Gebet zum Pfingstfest 2022!
Liebe Schwestern und Brüder!
"Pfingsten sind die Geschenke am Geringsten." heißt es im Volksmund. Das stimmt wohl, aber nur, was irdische Geschenke betrifft. Wir feiern zu Pfingsten die Gabe des größten himmlischen Geschenkes nach Christus, nämlich der Gabe des Heiligen Geistes an die ersten und alle weiteren Jesus-Nachfolger.
Es geschah damals genau 50 Tage nach dem jüdischen Pesachfest und nach der Auferstehung Christi, also zum jüdischen Wochenfest, dem Fest der Weizenernte und der 2.Gabe der 10 Gebote gemäß 5.Mose 5, 6-21: "Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist."
Will heißen: Es bedarf fortan des Heiligen Geistes, den Sinn der Gebote und aller Weisung Gottes zu verstehen. Und alles, was zukünftig an Veränderung nach Gottes Willen geschehen soll, wird nicht durch irgendwelche äußere Kraft und Macht geschehen, sondern ausschließlich nur durch die Kraft des Geistes Gottes, also des Heiligen Geistes.
Was der Prophet Sacharja 500 Jahre vor Christus für die Zukunft angekündigt hatte, ist seit dem ersten Pfingsten sozusagen allgemeingültiges Gesetz: "Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen spricht der HERR." (Sacharja 4,6)
Ursprünglich war dieser Spruch als wunderbares Verheißungswort an den Statthalter Judas namens Serubbabel gerichtet, der nach der Rückkehr aus der babylonischen Gefangenschaft den zerstörten Tempel zu Jerusalem wiederaufbauen ließ.
Das ist auch der Spruch für das Pfingstfest und die Pfingstwoche geworden, der aber bis in alle Zukunft gilt. Wohl dem, der es begreift und beherzigt. Wer nicht, unternimmt den wahnsinnigen versuch, Gott auszubremsen, und sei es politisch oder aus irgendeinem anderen Grund scheinbar notwendig.
Wir Christenmenschen sind nämlich leider gelegentlich geneigt, eine Ausnahme zu reklamieren, die es rechtfertigen soll, auf Gottes Geist zu verzichten und stattdessen äußerer Macht den Vorzug zu geben.
Es muss, darin bin ich sicher, dieses Prophetenwort immer wieder neu gleichsam "gekaut" oder anders gesagt "gemurmelt" werden, damit wir uns in diese Pfingsgesinnung einüben, die einen endgültigen Charakter hat. Und wie sollen es denn die anderen Menschen lernen, sich in eine friedliche Gesinnung einzuüben, wenn wir ihnen nicht als Vorbild dienen?
Ich wünsche uns die notwendige Lernbereitschaft und auch die praktische Übungsbereitschaft in schwierigen Situationen, die Kraft des Heiligen Geistes anwendend. Darauf ruht gewiss enorm großer Segen, Und die positiven Erfahrungen werden`s bestätigen. -AMEN-
Herzlich lade ich ein, mit mir zu beten:
Herr unser Gott, lieber himmlischer Vater, Ich danke dir für deine Treue, die deine Gemeinde - weltweit und auch hier - erhalten hat durch alle Zeiten bis zu diesem Tag.
Ich danke Dir für dieses Pfingsfest, für die Gemeinschaft in Christus, für den Heiligen Geist, der unter uns ist und uns eint.
Ich bitte dich um den Geist der Wahrheit für alle, die Verantwortung tragen, damit sie gerecht und barmherzig mit den ihnen anvertrauten Menschen umgehen.
Ich bitte dich um den Geist des Rates für alle, die geistig und geistlich leiten und Orientierung geben, dass sie den rechten Weg weisen, auf denen Menschen fröhlich und zuversichtlich gehen zu dem einen Ziel, das du selber bist.
Ich bitte dich um den Geist der Kraft für alle, die in deinem Namen Gutes wirken wollen, dass sie mutig und frei tun, wozu du sie berufen hast.
Ich bitte dich um den Geist der Erkenntnis für alle, die dich lieben und mehr kennenlernen wollen, damit sie Einsichten gewinnen und im Glauben und in der Liebe wachsen und reifen.
Ich bitte dich um den Geist der Ehrfurcht vor dem Heiligen für uns alle, die wir dir gehören, damit wir lernen, ständig deine Gegenwart in unser Denken, Sagen und Tun einbeziehen.
Dein Geist helfe unserer Schwachheit auf, belebe, erneuere und eine deine Kirche hier und überall, unsere Gemeinden und alle die darin dienen und Verantwortung tragen. Lass mich und andere erfahren, dass denen, die dich liebhaben, alle Dinge zum Besten dienen. Der du Gott Vater, in Einheit mit dem Sohne und dem Heiligen Geiste lebest und regierest von Ewigkeit zu Ewigkeit. Das bitte ich durch ihn, unsern Herrn, der so beten gelehrt hat:
VATER UNSER IM HIMMEL........-AMEN-
Unsere Liedempfehlung: EG 123 "Nun bitten wir den Heiligen Geist." Hören Sie zum Beschluss auch ein kleines Orgelstück auf diese Melodie.
Eine begeistete - ja Sie haben richtig gehört bzw. gelesen - begeistete Woche wünschen mit herzlichen Grüßen
Ihr Pfarrer Manfred Greinke und Ulrike Lau-Hartl.
Es segne und behüte dich der allmächtige und barmherzige Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist. -AMEN-