Herzlich willkommen zur Andacht zum persönlichen Gebet zum 1.Sonntag nach Trinitatis 2022!
Nachdem unsere beiden Eginger Glocken ausgeläutet haben, erklang von der Eginger Orgel ein Präludium in g-Moll des norddeutschen Komponisten Nikolaus Bruhns, der von 1665-1697 lebte.
Liebe Schwestern und Brüder!
Wir sind also wieder einmal in der Trinitatiszeit angelangt. Diese Sonntage, maximal 24 an der Zahl deuten unseren Glauben an den Dreieinigen Gott für die verschiedensten geistlichen Anliegen, die uns Christen bewegen.
Heute, am 1.Sonntag nach Trinitatis heißt das biblische Votum, welches gleichzeitig Wochenspruch für die neue Woche ist: Jesus sagte zu seinen Jüngern: "Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich: wer aber mich verachtet, der verachtet den, der mich gesandt hat." Ein Satz, den wir im Lukas-Evangelium, Kapitel 10. Vers 16 finden, und zwar zwischen seinen Wehrufen über die Städte Galiläas, in denen er ja gewirkt hatte, und den Erfolgsmeldungen seiner Jünger, die es geschafft hatten, böse Geister in seinem Namen auszutreiben. Wenn dieser Satz für alle seine Nachfolger gilt, dann erhebt er damit einen sehr großen Qualitätsanspruch an uns Christen, nämlich, dass aus dem, was wir sagen, die Stimme Christi heraushörbar sein muss: "Wer euch hört, der hört mich..." Das scheint er aber vorauszusetzen.
Und nur unter dieser Prämisse sind der zweite und dritte Teil des Satzes zu verstehen. Insofern ist es äußerst wichtig, was wir wie zu wem sagen. Bekanntermaßen macht ja auch der Ton die Musik. Und Jesus selbst hatte immer den richtigen Ton zu den passenden Worten parat: Gut verständlich, eindeutig, oft kurz und bündig, gelegentlich auch scharf, aber nicht verletztend, vielleicht von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, z. B. als er wegen der Jünger gleichsam "ausrastete", die die Kinder von ihm fernhalten wollten. Das geschah also nicht wegen einer Laune oder aus egoistischen Gründen, sondern weil er seine bedingungslose Einladung an alle Menschen nicht einschränken lassen wollte. Davon können wir viel lernen und uns darin üben. Dazu aber möchte ich heute ermutigen. Also: Auch "Ausrasten" will geheiligt und gesegnet sein. -AMEN-
Herzlich lade ich ein, mit mir zu beten:
Herr Jesus Christus, deine Stimme ist meist sanft und einfühlsam, besonders gegenüber allen, die schutzbedürftig und leicht verletzlich sind. Ich wünsche mir, dass auch meine Stimme so wir. Hilf mir dabei durch die Kraft des Heiligen Geistes, dass ich die richtigen Worte sagen lerne. Heilige du meine Sprache! Und gib mir Mut zum Aussprechen der Wahrheit, auch da, wo sie unbequem ist. Das und noch mehr, was mein Herz bewegt, bitte ich dich, der du eins bist mit dem Vater und dem Heiligen Geiste jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. -AMEN-
VATER UNSER IM HIMMEL......-Amen-
Mit der g-Moll Fuge von Nikolaus Bruhns, die zum eingangsgehörten Präludium gehört, beschließen wir unsere Andacht.
Eine gesegnete Woche, in der deutlich die Stimme Christi durch Ihre Stimme herauszuhören ist, wünschen mit herzlichen Grüßen Ihr Pfarrer Manfred Greinke und Ulrike Lau-Hartl.
Es segne und behüte dich der allmächtige und barmherzige Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist. -AMEN-