Herzlich willkommen zur Andacht zum persönlichen Gebet zum 3. Sonntag nach Trinitatis 2022!
Unsere Eginger Glocken rufen regelmäßig zu Gebet, Gottesdienst und Andacht - so auch heute.
Zu Beginn hören wir ein kleines Orgelstück vom königlichen Musikdirektor Paul Roloff, der im 19. Jahrhundert lebte. Man könnte es so verstehen: Es malt musikalisch die Schritte eines Suchenden nach, der intensiver wird; aber, nachdem er gefunden hat, wonach er suchte, alles sich beruhigt und harmonisch ausklingt. (Orgelstück "Andante D-Dur von Paul Roloff")
Liebe Schwestern und Brüder!
Vier herausragende Merkmale kennzeichnen das Wirken des historischen Jesus:
Seine Predigt und Lehre vom Reich Gottes,
sein Verhältnis zu Gott als Abba=Papi,
seine Einladung: Kommet her zu mir alle..." und sein Selbstverständis eines, der Verlorene sucht.
Das ist auch Thema am 3. Sonntag nach Trinitatis.
Das biblische Votum zitiert Jesus mit dem Satz, den er am Ende der Zachäus-Geschichte sagt: "Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist. Also nicht nur, dass Jesus Menschen zu sich ruft, sondern, dass er sich selbst auf die Suche macht, verlorene Menschen wiederzufinden. Das können Kranke, Behinderte, Arme, ja sogar Reiche sein, denn vorm Verlorengehen schützt kein Geld der Welt. Die Geschichte vom Oberzöllner Zachäus macht`s uns deutlich. Sein zu Unrecht entstandener Reichtum hatte ihn ausgegrenzt. "Armer reicher Mann" möchte man ihn seufzend bemitleiden, denn niemand wollte mehr etwas mit ihm zu tun haben - außer Jesus, der eine Chance gekommen sah, ihn aus seiner Isolation zu befreien. So ist Jesus. Und das ist dem Verfasser des Lukas-Evangeliums das Wichtigste: "Jesus sucht und rettet die Verlorenen aller Art."
Wer sich verloren fühlt - aus welchem Grund auch immer - darf wissen: Jesus ist auf der Suche nach Dir.
Die echte Gemeinde Jesu aber ist sozusagen der "Suchtrupp Christi" in dieser Welt.
Schon manch einer hat mitgeholfen, Verlorenen zu suchen und dabei auch erst richtig zu sich selbst gefunden. Da steckt ein großes Geheimnis drin. Ich wünsche Ihnen solch eine Erfahrung. -AMEN-
Hedwig von Reder (1866-1935) hat dazu gedichtet:
Jesus sucht dich, lass dich finden,
lass dich retten, komm herzu!
Lass dich heilen und verbinden:
komm, beim Heiland, da ist Ruh!
Da ist Frieden für die Seelen,
die in Hass und Not und Welt
sich vergebens mühn und quälen
von des Satans Netz umstellt.
Wie es Ihnen auch gehen möge, können Sie mit mir so beten:
Herr Jesus Christus, du suchst Menschen mit den Augen deiner Liebe und rettest sie. Du suchst auch mich und ich möchte mich von dir finden lassen. Ich danke dir und bitte dich: Hilf mir, aufmerksamer zu werden für Menschen in seelischer Not und nimm mich in deinen Suchtrupp auf. So will ich mithelfen, dass dein Reich komme. Der du mit dem Vater und dem Heiligen Geiste lebest und regierest jetzt in dieser Zeit und von Ewigkeit zu Ewigkeit. -AMEN-
VATER UNSER IM HIMMEL....-AMEN-
"Sanft" wird das Orgelsück in C-Dur genannt. Es stammt von August Reinhard (1831-1912).
Mit Verlorenen gilt es nämlich, sanft umzugehen. damit beschließen wir unsere Andacht.
eine gesegnete Woche, vielleicht sogar mit einem Glückstreffer bei der Suche nach einem Menschen, der Ihre Hilfe braucht, wünschen mit herzlichen Grüßen Ihr Pfarrer Manfred Greinke und Ulrike Lau-Hartl.
Es segne und behüte dich der allmächtige und barmherzige Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist. -AMEN-