Herzlich willkommen zur Andacht zum persönlichen Gebet zum 5. Sonntag nach Trinitatis 2022!
Glocken gehören zu jedem Gotteshaus. Wenn sie läuten, rufen sie zum Gebet, sei es zum gemeinsamen oder auch, wie hier, zum persönlichen. Zu Beginn hörten wir ein Orgelpräludium in C-Dur aus der Sammlung von Johann Sebastian Bach. Man ist sich aber sicher, dass es nicht von ihm stammt, sondern von einem seiner Schüler, ebenso die dazugehörige Fuge zum Beschluss. Wie dem auch sei, es ist sehr beliebt und oft gespielt, strahlt es doch Feststimmung und Freude aus. Grund zur Freude haben wir nämlich, denn "Aus Gnade seid ihr gerettet durch den Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es." Das steht im Brief an die Epheser, Kapitel 2, Vers 8 und ist der Wochenspruch für diese Woche.
Liebe Schwestern und Brüder!
Gott ist ein Bereiter von Anfang an, und ein Befreier und Retter. Ich werde nicht müde, das immer wieder zu betonen. Und alles, was wir sind, das sind wir aus den Möglichkeiten und Chancen, die ER uns bereitet hat. Die Bibel nennt das "Gnade". Und die Verbindung zu IHM, die ER installiert hat, nennt das Neue Testament "Glaube". Wenn also der Glaube uns rettet - wovor auch immer - dann ist das der Gnade Gottes zu verdanken. Rettungsbedürftig sind wir Menschen in dieser Welt restlos alle. Denn hier lauern überall riesige Gefahren, verloren zu gehen, in das schwarze Loch der Sinnlosigkeit zu fallen, und nichts und niemand kann davor wirklich bewahren - außer Gott. Nur kapieren es die wenigsten. Dabei leben doch viele Menschen ihre Verzweiflung ob ihrer Verlorenheit in dieser Welt aus - und das ist auch völlig verständlich, aber dennoch sinnlos und unnötig. Sie kennen Gott nicht und den nicht, den wir zu Weihnachten immer besingen mit den Worten "Christ, der Retter ist da."
Die Angst vor dem Verloren-sein ist eine der Grundformen der Angst und sehr ernst zu nehmen. Es kann sehr froh und dankbar sein, bei wem dieselbe aber weitgehend abgebaut ist. Wenn auch der legendäre frühere Lügenbaron Münchhausen sich angeblich an seinen eigenen Haaren aus dem Sumpf zog: Aus dem Sumpf der Verlorenenheit kann sich keiner selbst ziehen. Deshalb wird in diesem Spruch auch betont, dass alles Gottes Gabe ist: Und so geht der Spruch weiter: "nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme." So soll sich ja niemand etwas auf seine eigenen Frömmigkeit einbilden! Es könnte die empfangene Gnade Gottes zerstören. Stattdessen ist tiefe Dankbarkeit angesagt, gepaart mit froher Zuversicht. Die wünsche ich allen! -AMEN-
Unsere Liedempfehlung: EG 68 "O lieber Herre Jesu Christ". Im Internet unter diesem Titel gesungen von Detlef Korsen.
Möge das folgende Gebet das Ihre sein:
Lieber himmlischer Vater! Ich danke dir für alles, was Du für mich getan hast, dass ich nicht verloren bin, weder in dieser Zeit noch in der Ewigkeit. Ich bitte dich: Bewahre mich vor Hochmut und falscher Sicherheit und stärke in mir die Gesinnung der Dankbarkeit. Dasselbe bitte ich auch für alle Glaubensgeschwister. Und für alle Verängstigten, Verzagten und Verzweifelten unter den Christen bitte ich um die befreiende Erkenntnis, dass sie durch die Taufe eigentlich schon gerettet sind. Der du mit dem Vater und dem Heiligen Geiste lebest und regierest jetzt in dieser Zeit und von Ewigkeit zu Ewigkeit. -AMEN-
VATER UNSER IM HIMMEL......-AMEN-
Wie schon angekündigt: Zum Beschluss unserer heutigen Andacht die kleine Fuge in C-Dur. Typisch für Fugen ist ein immer wiederkehrendes Anfangsmotiv.
Eine Woche froher Dankbarkeit in Anbetracht der Gnade Gottes wünschen mit herzlichen Grüßen Ihr Pfarrer Manfred Greinke und Ulrike Lau-Hartl.
Es segne und behüte dich der allmächtige und barmherzige Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist. -AMEN-