Die neue Woche beginnt mit dem 8. Sonntag nach Trinitatis. Und wir beginnen mit einer neuen Andacht und heißen alle, die uns zuhören oder mitlesen, herzlich willkommen!
Kirchenglocken erklingen unterschiedlich: Tiefe erklingen sehr volltönig. Und hohe, wie unsere beiden in Eging am See, klingen sehr hell, beinahe so, als könne man Licht hören. An aufgehendes Licht erinnert auch das Orgelstück, welches wir hörten mit dem Titel "Der Morgen" vom norwegischen Komponisten Eward Grieg, der von 1843-1907 lebte.
Liebe Schwestern und Brüder!
Die Sonntage nach Trinitatis entfalten die Bedeutung unseres Glaubens an den Dreieinigen Gott, der freilich viel mehr ist, als unsere Vorstellungen und Erkenntnisse je zeigen können. Und das ist auch gut so.
Aber das, was wir von Gott Wissen, was er uns offenbart hat, ist maßlos wertvoll. Denn es hat auch etwas mit dem zu tun, was Gott wesentlich in uns gelegt hat. Im Psalm 103 heißt es: "Licht ist dein Kleid, das du anhast." Im 1. Johannesbrief steht sogar der Satz: "Gott ist Licht, und in ihm ist keine Finsternis." Und der Apostel Paulus mahnt im Brief an die Epheser Kapitel 5, Vers 8b-9: "Lebt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit!" Das ist der neue Wochenspruch, das Leitwort für diese Woche. Es ist ratsam, diesen Spruch jeden Tag mehrmals laut zu sprechen. So kann man ihn verinnerlichen.
Jeder Mensch trägt ständig und fast immer unbewusst seinen wirklichen Glauben zum Markte. In der Lebenspraxis kommt die tatsächliche Gesinnung ans Tageslicht. Da kann weder Kirchengliedschaft noch Gottesdienstbesuch - so wichtig beide sind - darüber hinwegtäuschen. Unsere Gesinnung ist wie sie ist und wirkt sich ständig aus. Sie kann sich aber ändern.
Liebe Seele, wie möchtest Du in der Öffentlichkeit, und mehr noch von Gott wahrgenommen werden? Das Beste, was man von einem Menschen sagen kann ist tatsächlich: "Er/sie ist ein Kind des Lichts." Auch wenn es mit anderen Worten gesagt würde, denn so spricht eigentlich kein Mensch. Vielleicht aber so: "Es war ein gütiger Mensch." "Er/sie war aufrichtig." "Er/sie war sehr hilfsbereit, immer für andere Menschen da."
Ich habe von solchen Früchten des Lichts im Rahmen eines Trauergespräches schon oft gehört. Und da spielen etwa der Berufsabschluss oder irgendein Rang überhaupt keine Rolle. Denn der einfachste Mensch kann als Kind des Lichts sein Leben führen und so auch wahrgenommen werden. Das ist hocherfreulich.
Ich wünsche Ihnen, dass diese Mahnung des Paulus sich in Ihnen zum edlen Wunsch und unbedingtem Ziel umwandelt. Darauf ruht großer Segen. -AMEN-
Unsere Liedempfehlung: EG 441 Du höchstes Licht, du ewger Schein.
Mit Ihnen gemeinsam möchte ich Dank und Fürbitte vor Gott bringen:
Lieber himmlischer Vater! Du lässt uns Kinder des Lichtes sein. Dafür danke ich dir und bitte dich: Erbarme dich derer, die in Finsternis und im Schatten des Todes leben! Erleuchte uns allezeit mit deinem Licht, o Herr, damit wir von der Finsternis dieser Welt befreit, Licht der Welt sind, so, wie es Dein Sohn Jesus Christus, unser Herr gelehrt hat, der uns so beten gelehrt hat:
VATER UNSER IM HIMMEL........-AMEN-
Als Orgelnachspiel dient eine kleine, geradezu helle Fuge von Friedrich Wilhelm Zachau, dem Halleschen Organisten und Komponisten, der von 1663-1712 lebte.
Wir wünschen allen Kindern des Lichts eine gute Außenwirkung in der neuen Woche und verbleiben mit herzlichen Grüßen Ihr Pfarrer Manfred Greinke und Ulrike Lau-Hartl.
Es segne und behüte dich der allmächtige und barmherzige Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist. -AMEN-