Abwechselnd erklingen bei uns die Glocken beider Gotteshäuser. Sie haben es gewiss schon gemerkt: Heute waren wieder die Eginger dran.
Die klingen etwas heller als die Vilshofener. Aber beide signalisieren dasselbe: Unsere runde viertelstunde Andacht zu Beginn einer neuen Woche. Herzlich Willkommen dazu!
Wir feiern unsere Andacht im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. -AMEN-
Ja, jede Woche beginnt biblisch betrachtet mit dem Sonntag, an dem immer auch der Auferweckung und Auferstehung Jesu Christi gedacht wird. So heißt dieser Tag im griechischen "Kyriaki" = Tag des Herrn" und im Russischen "Woskresenie" = Auferstehung".
Das die UNO mit ihrer "Internationalen Organisation für Normung" (ISO) empfohlen hat, ab 1976 die Woche mit dem Montag beginnen zu lassen, halte ich für einen ziemlich unversämten, und wenn man so will, sogar antijudaistischen und antichristlichen Eingriff in den Zeitrhythmus, an diese Empfehlung halten sich freilich und Gott sei Dank längst nicht alle Länder halten, weder Israel, noch die USA, weder Japan, Potugal, noch einige andere.
Biblisch eindeutig belegt ist: Der Samstag ist der 7. Tag der Woche und nicht der Sonntag. Und das möge für uns Christen als unumstößliche Wahrheit gelten. Überhaupt sind manipulierende Eingriffe in die Zeit durch aus diabolisch, also durcheinanderwerfend, teuflisch. Sie richten nur Schaden an, so ja auch die sogenannte Sommerzeit.
Der Mond zeigt sich kaum noch und als abgenommen habende schmale Sichel. Der Mondmonat Adar endet und es naht der erste Mondmonat mt dem Namen "Nisan" = Knospe, der am Dienstagabend beginnt. Das ist übrigens kein japanisches, sondern altbabylonisches Wort.
Wir freuen uns an der Schöpferordnung und dass Gott sogar fähig ist, vom Tode zu neuem Leben zu erwecken. Deswegen heißt dieser 4. Sonntag in der Passionszeit Laetare = "Freue dich!" Die Mitte der Passionszeit ist überschritten und Jesaja 66, Vers 10 gab den Impuls zur Namensgebung: "Freuet euch mit Jerusalem und seid fröhlich über die Stadt, alle, die ihr sie liebhabt! Freuet euch mit ihr, alle, die ihr über sie traurig gewesen seid."
Ein immerwährendes Hoffnungswort für die wichtigste aller irdischen Städte, die soviel Leid und Unfrieden erfahren hat und immer wieder neu belegt worden ist. Und es weist hin auf eine große Sache, ein großes Geheimnis: Die Auferstehung. Der Tod wird nicht das letzte Wort haben, sondern Gott, der der Herr ist über Leben und tod, über Freud und Leid. So kam es zu dem Lied 398 "In dir ist Freude in allem Leide." Dieser schlicht-schön-beschwingte Orgelchoral möge im wahrsten Sinne des Wortes unsere Stimmung bestimmen.
Liebe Schwester und Brüder!
Der Evangelische Gedenkkalender erinnert daran, dass am 19. März 1534 Michael Weiße in Böhmen im Alter von 45 Jahren starb. Er war der bedeutendste Dichter der Böhmischen Brüder. Geboren um 1488 im Schlesischen Neiße studierte er in Krakau, wurde Franziskanermönch in Breslau und schloss sich schon 1518 den Böhmischen Brüdern an, wurde auch Gemeindevorsteher und ab 1531 Pfarrer einer deutschen Brüdergemeinde. 5mal reiste Weiße zu Luther. Im selben Jahr gab er das erste deutsche Gesangbuch der Böhmischen Brüder heraus. Es enthielt 157 Lieder, die meisten davon seine eigenen oder seiner Umdichtungen. Von ihm sind u. a. folgendes Liedtexte im evangelischen Gesangbuch: Das Auferstehungslied 103 - Gelobt sei Gott im höchsten Thron - das Loblied 128 - O gläubig Herz gebenedeit - das Morgenlied 438 - Der Tag bricht an und zeiget sich -.
Besonders sei in dieser Passionszeit auf die 8. die Bittstrophe des Passionsliedes 77 "Christus, der uns selig macht" hingewiesen. Dort heißt es:
"O hilf, Christe, Gottes Sohn, / durch dein bitter Leiden, / dass wir dir stets untertan / Sünd und Unrecht meiden, / deinen Tod und sein Ursach / fruchbar nun bedenken, / dafür, wiewohl arm und schwach, / dir Dankopfer schenken.
Der Wochenspruch, ein Wort Jesu aus dem Johannes-Evangelium (12,24) lautet: "Wahrlich wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht."
Wer wollte das bestreiten! Aber dass diese Natur-Wahrheit auch bis in die tiefen Dimensionen des Menschseins samt allen Leiderfahrung hineindringt, das ist eigentlich nicht zu fassen. Aber gerade das Unfassbare zeigt auch, das Gott selbst unfassbar ist und heilig und unantastbar. So bekennt Hanna, die Mutter des Propheten Samuel im Losungswort für den 19. März 2023. Es steht im 1. Samuel Vers 2: "Es ist niemand heilig wie der HERR, außer dir ist keiner...," Aber der Vers geht noch weiter: "und ist kein Fels, wie unser Gott ist."
Obwohl und weil Gott so heilig und unverfügbar ist, ist er es doch, der die Grundlage unseres Lebens geschaffen hat und eben auch die Auswege aus allem unschuldigen Leid in Richtung Auferstehung. Und weil wir Gottes Kinder sind, deswegen mahnt der Apostel Petrus auch in seinem 1. Brief, Lehrtext für diesen Tag: "Wie der, der euch Berufen hat, heilig ist, sollt auch ihr heilig sein in eurem ganz Wandel." (1,15)
Das mag manchen Menschen auch dazu bringen, dass er eines Christen Entscheidung oder Tat mit Kopfschütteln kommentiert, weil es sich dem Verstehen des natürlichen Menschen entzieht. Aber es ist dann genau das Richtige, weil es eben zeigt, dass wir heilig sind, nämlich Gott Eigentum, in dessen Namen wir handeln, und zwar gesegnet. So möge es sein. -AMEN-
Lassen Sie uns so beten:
Lieber Vater im Himmel. Du bist heilig, ganz anders, als wir oft denken. Aber du willst uns nicht fremd bleiben, sondern hast dich uns in Jesus gezeigt, ja, du willst, dass wir auch heilig sind, in manchen Dingen anderen fremd erscheinen, aber so segensreich, heilsam und wohltuend in dieser Welt wirken. Dafür preisse ich dich und bitte dich: Lehre mich, meinen Stand als heiliger Mensch zu erkennen und auszuleben und korrigiere mich, wo es nötig ist. Und erhalte mir deine Freude an unserem Herrn Jesus Christus, der uns also beten gelehrt hat:
VATER UNSER IM HIMMEL.....-AMEN-
Der Lehrer und Musikdirektor am Herzoglichen Seminar und Organist an der Hauptkirche in Wolfenbüttel, Selmar Müller, er lebte von 1819 bis 1888, schrieb zahlreiche kleine Orgelstücke, auch eines zum Lied EG 396 "Jesu, meine Freude". Das wird zum Beschluss erklingen.
Segensreiche Entscheidungen und Taten - und kommen Sie anderen noch so fremd vor - wünschen Ihnen mit herzlichen Grüßen, Ihr Pfarrer Manfred Greinke und Ulrike Lau-Hartl.
Es segne und behüte dich der allmächtige und barmherzige Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist. -AMEN-