Die Glocken des neben dem Katharina-von-Bora-Gemeindezentrums stehenden spitzen Glockenturmes haben unsere wöchentliche Andacht der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden Vilshofen-Eging und Aidenbach eingeläutet, zu der wir Sie recht herzlich willkommen heißen - egal wann und von wo aus Sie sie eingeschaltet haben.
Freilich: Eine Internetandacht ist kein Ersatz für die Teilnahme an einem Gottesdienst, wo sich auch Menschen real begegnen und miteinander keinen anderen als den Dreieinigen Gott feiern, ihn loben und ihm danken, ihn bitten und Wegweisung und die Segenszusage direkt erfahren.
Aber unsere Andachten mögen ein zusätzliches Angebot sein, sodass auf vielfälige Weise die Wohlkunde göttlicher Zusagen für viele vermittelt und auch unsere christliche Gedenkkultur gepflegt wird.
Und: In diesem Format werden einige Akente gesetzt, die Sie so woanders kaum oder gar nicht finden. Es lohnt sich also, regelmäßig einzuschalten, zu hören und/oder zu lesen und gegebenenfalls die Bilder zu betrachten.
Wir feiern unsere Andacht im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. -AMEN-
Es erklingt nun ein Präludium in g-Moll des norddeutschen Komponisten Nikolaus Bruhns, der von 1665 bis 1697 lebte.
Der Mondmonat SIWaN ist zu Ende. Der Mond ist nicht zu sehen. Es ist nämlich Neumond für den Monat TaMuS mit seinen 29 Tagen. Und das Kirchenjahr zeigt den 2. Sonntag nach Trinitatis an.
Liebe Schwestern und Brüder!
Der Evangelische Namenskalender zeigt an: Am 18. Juni 1864 starb in Stuttgart der Pfarrer, Dichter und Begründer des ersten deutschen Tierschutzvereines Albert Knapp im Alter von 65 Jahren. Derselbe war am 25. Juli 1798 als Sohn eines Verwaltungsbeamten in Tübingen geboren. Daselbst und dann in Alpirsbach und Rottweil verbrachte er seine Kindheit. Mit 16 Jahren trat er in ein evangelisches Seminar in Maulbronn bei Karlsruhe ein, wo er schon erste Gedichte verfasste.
Ab 1816 studierte er in Tübingen Theologie. Nach Studium und Vikariatszeit wirkte er an verschiedenen Orten im süddeutschen Raum um Stuttgart, ehe er 1836 Pfarrer dieser Stadt wurde. Im Folgejahr 1837 erschien ein "Evangelischer Liedschatz für Kirche und Haus. Eine Sammlung geistlicher Lieder aus allen christlichen Jahrhunderten, gesammelt und nach den Bedürfnissen unserer Zeit bearbeitet von M. Albert Knapp".Von ihm stammen mehrere Liedtexte und Liedtextbearbeitungen in unserem Evangelischen Gesangbuch, so das Lied 256 "Einer ist`s, an dem wir hangen."
Außerdem: Im Dezember 1837 gründete er den ersten Tierschutzverein Deutschlands. Er entwarf ein Flugblatt, das 1838 zur Gründung von Ortsgruppen aufrief. Ein Vorwurf von ihm lautete, dass es noch kein öffentliches Gesetz gegen Tierquälerei gebe. Tierschutz sein ein zutiefst christliches Anliegen, wobei Knapp von "Mitgeschöpfen" sprach. Darin hatt er unbedingt recht.
Albert Knapp war dreimal verheiratet und verwitwet. Er hatte mehrere Söhne und starb am 18. Juni 1864 in Stuttgart im Alter von 65 Jahren.
Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid: ich will euch erquicken." Dieses Jesus-Wort hat uns das Matthäus-Evangelium im Kapitel 11, Vers 28 überliefert.
Ich bin immer wieder auf`s neue überrascht und glücklich, wenn ich es lese. Es ist einmalig auf der ganzen Welt. Das hat vor und nach ihm nie ein Religionsstifter gesagt, geschweige den irgendein anderer Gelehrter, Weiser oder gar Machthaber. Und Jesus schließt dabei niemanden aus, denn er betont "alle". Selbst mit verantwortlichen Kirchenvertretern verschiedener Konfessionen haben Menschen gegenteilige Erfahrungen gemacht. Gott sei`s geklagt.
Dieses Wort ist so wunderbar, dass man`s nicht hoch genug loben, nicht tief genug ausloten, nicht weit genug ermessen kann.
Jesus meinte ursprünglich vor allem das Beladensein und die Mühseligkeit, den moralischen Druck, der von der peinlich genauen Einhaltung der TORaH-Vorschriften erzeugt wird. Und ich dachte auch immer bei diesem Wort an die vielen Lasten des Lebens. Das stimmt zwar auch.
Neuerdings jedoch macht sich aber ein anderer, viel schlimmerer moralischer Druck breit: Die "grüne" und "Gender-Ideologie", welche bis ins kleinste Detail des privaten Lebens hineinregieren will und keine kritischen Fragen zulässt. Jeder, der sich dem dennoch nicht beugt, wird moralisch ausgegrenzt und diffamiert. Das ist zutiefst satanisch im Wortsinn von "verklagend". Der am vorigen Sonntag zu Ende gegangene Kirchentag - oder sagen wir besser: Kirchentagsmissbrach hat es gezeigt: Unsere Evangelische Kirche ist zum Raubgut dieser antichristlichen Ideologen auserkoren. Ja, man scheut nicht davor zurück, Gott mit einem englischen Begriff als "verdreht" zu bezeichnen und Weltuntergangsstimmung zu verbreiten. All dies sei auch Gott geklagt.
Ich frage mich: Würde Jesus, wenn er leibhaftig erschienen wäre, dort überhaupt Rede-Erlaubnis für seinen Heilandsruf bekommen? Oder wäre er von vorneherein ausgegrenzt worden? Das Schlimmste an allem ist, wenn sein Ruf, sein Wort, seine befreiende, wohltuende und erfrischen Lehre von Menschen verdreht und unkenntlich gemacht wird, andere Menschen auf diese Weise vom Genuss des Evangeliums abgehalten werden und der Gemeinde Jesu - auch zum Schaden - den Rücken kehren.
Einen neuen Ansatz gilt es zu finden, dass Menschen diesen Schatz mit dem Namen "Jesus" neu entdecken. Vielleicht durch unser Verhalten, wenn es andere Menschen bejaht, erquickt, stützt und aufbaut. Diese Jesus-Kunst will gelehrnt und geübt sein. Gesegnet ist, wer dazu bereit ist. -AMEN-
Es folgt nun eine Liedstrophe, die vom erquickenden Lebenswasser spricht, welches Gott dem bereithält, dessen Seele dürstet. Es singt Nicole de Uijl, begleitet von Hannes Greinke.
Dem, der Durst hat, will ich geben Lebenswasser, spricht der Herr. Von der Quelle wird er leben, niemals wird ihn dürsten mehr. Er bekommt was er begehrt, was sein`Lebenskraft vermehrt, als Geschenk - hat Gott versprochen. Darum lasst uns auf ihn hoffen.
Herzlich möchte auch ich einladen, mit mir zu beten:
Herr Jesus Christus, du rufst die Mühseligen und Beladenen aller Art. Du rufst auch mich und dafür preise ich dich von Herzen. Meine einfache und große Bitte: Lehre mich deine Jesus-Kunst, andere Menschen zu erquicken und zu stärken. Das und noch mehr , was mein Herz bewegt, bitte ich dich, der du eins bist mit dem Vater und dem Heiligen Geist jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. -AMEN-
VATER UNSER IM HIMMEL.......-AMEN-
Mit der g-Moll Fuge von Nikolaus Bruhns, die zum eingangsgehörten Präludium gehört, beschließen wir unsere Andacht.
Erfrischendes, was von Gott kommt, mögen Sie und Ihre Mitmenschen in dieser Woche und immer wieder spüren!
Das wünschen Ihnen mit herzlichen Grüßen Ihr Pfarrer Manfred Greinke, das Duo Pepper, Gabriele Kerstand und Ulrike Lau-Hartl.
Es segne und behüte dich der allmächtige und barmherzige Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist. -AMEN-