Mit dem Glockenklang der Aidenbacher Kreuzkirche laden wir Sie herzlich ein und heißen Sie herzlich willkommen zur Internet-Andacht der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinden Aidenbach und Vilshofen-Eging!
Wir feiern sie im Namen des Vaters und des Sohnes und den Heiligen Geistes. -AMEN-
Heute wird`s auch mal ganz persönlich! Wussten Sie schon, dass wenn Sie getauft sind, Sie Gottes Eigentum sind? Und er lässt nicht von Ihnen. Er will Sie heute erneut erreichen. Sie ihn auch?
Der Hallesche berühmte Komponist Samuel Scheidt aus dem 17. Jahrhundert hat einen Orgelchoral zu dem Lied "Von Gott will ich nicht lassen" geschrieben. Die Melodie war damals ein klein wenig anders. Sie ist aber dennoch wiedererkennbar. Hören wir hinein!
Der Mondmonat TaMUS geht heute mit seinem 29. Tag zu Ende. Morgen ist der Neumond des 5. Mondmonats ABh (AW) erreicht - ein ereignisreicher Monat in der Bibel. Ein Beispiel: Der Prophet Esra, dessen Namen ein ganzes biblisches Buch trägt, kam im Auftrage des Persischen Königs Artaxerxes von Babel nach Jerusalem.
Da heißt es: "Am ersten Tage des ersten Monats nämlich hatte er (der Prophet Esra) beschlossen, von Babel heraufzuziehen, und am ersten Tage des fünften Monats kam er nach Jerusalem, weil die gnädige Hand Gottes über ihm war. Denn Esra richtete sein Herz darauf, das Gesetz des HERRN zu erforschen und danach zu tun und Gebote und Rechte in Israel zu lehren."
Und im Kirchenjahr haben wir heute den 6. Sonntag nach Trinitatis. Das ist der Sonntag, der Erinnerung an die Taufweisung und damit verbunden auch an die Missionsweisung. Die Taufweisung Jesu bei Matthäus im 28. Kapitel bezieht sich auf Taufe "im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes", also auf den Dreieinigen Gott. Diese Taufe wird seit dem 3. Jahrhundert als gültig anerkannt, wenn sie rite vollzogen ist, also mit Wasser und der eben genannten Taufformel.
Nach dem gregorianischen Kalender ist heute der 16. Juli 2023. Am selben Tag 1519 ging Luthers wichtigster Besuch in Leipzig zu Ende, der vom 24. Juni bis zum 16. Juli 1519 stattfand. Anlass war die Leipziger Disputation, auch "Leipziger Kirchenschlacht" genannt. Luther fuhr nicht allein dorthin. Mit ihm fuhren viele Wittenberger Studenten, und zwar bewaffnet mit Äxten, Dreschflegeln, Mistgabeln und anderen Geräten. So zogen sie in Leipzig ein, um sich Notfalls verteidigen zu können.
Unter ihnen war aber auch Luthers Kollege, Professor Andreas Bodenstein - genannt Karlstadt. Derselbe hatte während der Fahrt einen Unfall erlitten und sich beide Daumen gebrochen. Schirmherr der Leipiger Disputation war Herzog Georg der Bärtige (1471-1539), einer der Hauptfeinde der Reformation.
Am 27. Juni 1519 wurde sie auf der Pleißenburg, dort wo heute das neue Rathaus steht, mit dem Rededuell zwischen dem Wittenberger Theologieprofessor Karlstadt und dem römisch-katholischen Ingolstädter Johann Eck eröffnet. Während der Disputation hantierte Karlstadt mit seinen vielen Zetteln nervös herum, was Eck zu Spott und Hohn anreizte. Doch Ecks Hauptkontrahent war Martin Luther, den er als "Ketzer" und "Hussit" beschimpfte. Auch Philpp Melanchthon war zugegen, der ihm immer mal wieder kleine Zettelchen mit neuen Argumenten zuschob.
Aus dem Luther-Zyklus von Gustav König (1808-1869). Die Leipziger Disputation 1519.
Tatsächlich erkannte Luther: Wir sind alle Hussiten, also geistlich Nachfahren des tschechischen Reformators Jan Hus, der - wie später Luther auch - allein die Heilige Schrift als letztgültigen Maßstab anerkannte und 1415 auf dem Konzil von Konstanz verbrannt worden war.
Ergebnis der Leipziger Disputation war der Bruch mit der römischen Kirche. Während dieser Zeit wohnte Luther in der Herberge des Buchdruckers Melchior Lotter in der Hainstraße, der übrigens als erster Luthers 95 Thesen und insgesamt über 160 Schriften Luthers druckte, bis ihm das verboten wurde.
"Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein."
So lautet der Spruch für die heute beginnende Woche aus dem Prophetenbuch Jesaja, Kapitel 43, Vers 1. Wovon erlöst? Ganz einfach: Vom Zwang zum Bösen und von der Gefangenschaft in der Welt der Lieblosigkeit, der Geld- und Machtgier. Wohl dem, der davon befreit ist und durch die Taufe frei ist, mit gleichsam veredelter Gesinnung im Reich Gottes zu leben. Das gilt für jeden Getauften namentlich. Im Reich Gottes gibt`s nicht Furchterregendes. Und deshalb braucht sich auch kein Getaufter zu fürchten. Ich wünsche mir sehr, dass sich die Christen dessen dauerhaft bewusst werden. "Bei Gott ist mein Heil und meine Ehre," sagt die Losung am Donnerstag, den 20. Juli 2023 aus Psalm 62, Vers 8. -AMEN-
Unsere Liedempfehlungen: EG 200 "Ich bin getauft auf deinen Namen". Und: Wenn Sie im Internet folgenden Wortlaut eingeben: "Evangeliums.net / Fürchte dich nicht, denn du bist mein." Dann werden Sie ein ebenso einfaches wie wunderschönes Lied mit diesem Text hören.
Lassen Sie uns so beten:
Lieber himmlischer Vater!
Ich danke dir für meine Taufe, dass ich erlöst und ein Gotteskind bin. Ich bitte dich: Stärke und erhalte in mir dieses im Bewusstsein, damit ich erkennbar zum Reich Gottes gehöre in dieser Zeit und dereinst aufgenommen werde in Dein ewiges Reich. Dasselbe bitte ich auch für alle Getauften. Der du mit dem Vater und dem Heiligen Geiste lebest und regierest jetzt in dieser Zeit und von Ewigkeit zu Ewigkeit. -AMEN-
VATER UNSER IM HIMMEL.....-AMEN-
Wir beschließen unsere Andacht mit einem Andante in D-Dur von Felix Mendelssohn-Bartholdy, der von 1809-1847 lebte. Wenn Ihnen diese Andachten oder bisherige gefallen haben, dann empfehlen Sie sie bitte weiter, anderen zum Segen.
Ein starkes Taufbewusstsein wünschen Ihnen mit herzlichen Grüßen Ihr Pfarrer Manfred Greinke, Gabriele Kerstan und Ulrike Lau-Hartl.
Es segne und behüte dich der allmächtige und barmherzige Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist. -AMEN-