Herzlich willkommen zur Andacht der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinden Vilshofen-Eging und Aidenbach!
Es sind wieder die Glocken der Vilshofener Erlöser-Kirche an der Reihe, zur Internetandacht zu rufen. Das tun sie auch an jedem Sonntag immer gegen 9.00 Uhr, außer am 3. Sonntag im Monat, dann um 10.00 Uhr, um den Gottesdienstbeginn einzuläuten. Und sie rufen damit auch immer wieder einladend zur Teilnahme am Abendmahl.
Die schlichte Erlöser-Kirche zu Vilshofen aus dem Jahre 1937 fasst etwas mehr als 100 Sitzplätze auf Bänken, die durch einen Mittelgang getrennt sind. Einige Plätze sind auch auf der Orgelempore. Sie erinnert mit ihrem Namen daran, dass Christus auch unser Erlöser ist und weist damit auf das erste Sakrament, an welches der vorige 6. Sonntag nach Trinitatis erinnerte.
Die lichten Tage werden seit einem Monat wieder kürzer. Und im Monkalender, der wesentlich unser Kirchenjahr mitbestimmt, sind wir an diesem 7. Sonntag nach Trinitatis beim 6. Tag des 5. Monats ABh (AW) angelangt. Die Berechnungen sind etwas kompliziert, da nach biblischem Verständnis der Tag am Vorabend anfängt, wenn es dunkel wird.
In unserer Schwesterreligion, dem Judentum ist 3 Tage später, am 9. ABh der bedeutendste Volkstrauertag, an welchem der mehrmaligen Zerstörung des Jerusalemer Tempels und anderer böser Ereignisse gedacht wird, die genau an diesem Tag stattfanden. Der 9. ABh steht in einem zeitlichen und inhaltlichen Zusammenhang mit dem 10. Sonntag nach Trinitatis, an welchem wir Christen immer an jenes - von Jesus vorausgesagte - Ereignis denken.
Wir feiern unsere Andacht im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. -Amen-
Zur Einstimmung hören wir eine kleine Orgel-Fughette über das Anfangmotiv des Liedes "Zieh ein zu deinen Toren", im Evangelischen Gesangbuch Nr. 133.
Liebe Schwestern und Brüder!
An diesem 7. Sonntag nach Trinitatis gedenken wir Christen des zweiten, des wiederholbaren Sakraments. Es ist das Abendmahl, in welchem sich Christus uns schenkt. Wir können auch ganz anders sagen: Gott schenkt uns die Lebenskraft Christi in den Elementen Brot und Wein, die urspünglich auch die Symbole für die Gerechtigkeit. Damit ist gemeint: Wir bekommen Lebensrecht und Lebenskraft von unserem himmlischen Vater.
"So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen. ..."
So lautet der Wochenspruch für die heute beginnende Woche. Aber dieses Bibelwort geht noch weiter: ...erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist."
Das schrieb einst der Apostel Paulus an die Gemeinde in Ephesus und es steht in diesem Brief im 2. Kapitel, Vers 19.
Ein so schönes Doppelbild: Einerseits das Bild von der Hausgemeinschaft, in welcher Gott der Hausvater ist, allerdings nicht wie in antiken Vorstellungen der Haus-Tyrann, sondern im Sinne Jesu gleichsam der Papi, zu dem die zum Hause gehörenden Menschen ein herzliches Vertrauensverhältnis haben.
Andererseits das Bild von einem Bau, deren Grundsteine die Apostel und Propheten sind, also die ersten Verkündiger Jesu Christi und die noch tiefer gelegenen Grundsteine die Propheten, die im Auftrag Gottes die Unrecht leidenen Menschen getröstet haben, denen aber das göttliche Gericht angedroht haben, die dieses Leid und Unrecht verursacht haben. Der Bau sind wir Christen. Und Jesus Christus selbst ist der Eckstein, der alles zusammenhält. Oder denken wir auch an seinem Schluss-Stein, der ein großes Gewölbe zusammenhält. Ja, Jesus Christus hält alles und alle zusammen. Er ist das entscheidende Bindeglied. So heißt es im Abendmahlslied im Evangelischen Gesangbuch 221:
1. Das sollt ihr, Jesu Jünger, nie vergessen: Wir sind, die wir von einem Brote essen, aus einem Kelche trinken, Jesu Glieder, Schwestern und Brüder.
2. Wenn wir in Frieden beeinander wohnten, Gebeugte stärkten und die Schwachen schonten, dann würden wir den letzten heil`gen Willen des Herrn erfüllen.
3. Ach dazu müsse deine Lieb uns dringen! Du wollest, Herr, dies große Werk vollbringen, dass unter einem Hirten eine Herde aus allen werde.
Auf Losung und Lehrtext des kommenden Dienstag, den 25. Juli möchte ich hinweisen. Sie passen besonders gut zu den Gedanken um das Abendmahl:
Ich will dir danken in großer Gemeinde; unter vielem Volk will ich dich rühmen. (Psalm 35, Vers 18)
Ermuntert einander mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern, singt und spielt dem Herrn in eurem Herzen! (Epheser 5, Vers 19)
Ja, so soll es sein! -AMEN-
Wie Jesus es gelehrt dürfen wir Gott als unseren Vater anrufen und ihm sagen, was uns auf dem Herzen liegt:
Lieber himmlischer Vater!
Ich darf zu deinen Hausgenossen zählen, die du reichlich nährst für Zeit und Ewigkeit. Dafür danke ich dir, preise deinen heiligen Namen und bitte dich: Erinnere mich und alle meine Glaubensgeschwister immer wieder daran und schenke denen, die sich dessen nicht bewusst sind, die Erkenntnis, dass wir in Jesus Christus zusammengehören und im Heiligen Abendmahl auf geheimnisvolle Weise göttliche Kraft in uns aufnehmen. Durch ihn, deinen Sohn, unsern Herrn, der mit dir und dem Heiligen Geiste lebet und regieret jetzt in dieser Zeit und von Ewigkeit zu Ewigkeit. -AMEN-
VATER UNSER IM HIMMEL......-AMEN-
"Nun danket alle Gott" ist der Titel des Orgelnachspiels vom Wolfenbütteler Organisten Selmar Müller, der von 1809-1888 lebte.
Wo auch immer Sie sind: Der nächste Abendmahlsgottesdienst hält auch für Sie göttliche Energie bereit. Ihnen und allen anderen Hausgenossen Gottes wünschen wir eine gesegnete Woche mit herzlichen Grüßen Ihr Pfarrer Manfred Greinke, Gabriele Kerstan und Ulrike Lau-Hartl.
Es segne und behüte dich der allmächtige und barmherzige Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist. -AMEN-