Wussten Sie schon, dass alle Kirchenglocken "Friedensglocken" sind? Sie läuten den Frieden ein, den Gott uns Menschen schenken will, weil er weiß, dass wir von uns aus keinen Frieden halten geschweige denn herstellen können.
Heute war es wieder das Glockengeläut aus dem Turm des Katharina-von-Bora-Gemeindezentrums Eging am See. Es lädt ein zu Andacht und Gebet. Und wir begrüßen Sie herzlich dazu.
Wir feiern unsere Andacht im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. -AMEN-
Bild: de.tutiempo.net - 27.MaRCheSchWaN
Wer schon seit längerem unsere Andachten regelmäßig hört oder liest, weiß, dass wir einen gewissen Wert auf den Mondkalender legen, weil er eine reale Grundlage für das Kirchenjahr bildet. Der Mond ist in der vergangenen Nacht kaum noch zu sehen gewesen. Denn der 27 von 29 Tagen des Mondmonats MaRCheSchWan ist da. Das bedeutet: In 3 Tagen, in der Nacht zum Dienstag beginnt ein neuer Mondmonat. Das ist dann der 9. Monat in der Reihenfolge oder auch der 3. im biblischen Jahr, welches immer mit dem 7. Monat beginnt. Der neue Monat heißt "KiSLeW" und hat meist 30 Tage.
Im Kirchenjahr sind wir beim Drittletzten Sonntag im Jahr des Herrn 2023 angelangt, an welchem das Thema "Frieden" eine große Rolle spielt und ja auch die Friedensdekade beginnt: 10 Tage, in denen wir Christen verstärkt für den Frieden beten, weil darauf eine große Verheißung Jesu ruht. Wir kommen gleich darauf zu sprechen. Doch zunächst möge die Orgel erklingen: Eine kleine Fughette zur einer Melodie, auf die es 4 Lieder in unserem Evangelischen Gesangbuch gibt, so auch das Lied: "Herr, der du vormals hast dein Land mit Gnaden angeblicket", wo in der dritten Strophe die Bitte um Frieden und das Ende aller Kriege erbeten wird.
Im Evangelischen Namenskalender steht für den 12. November der Name Christian Gottlob Barth. Das war ein deutscher Pfarrer, der Schriftsteller und Verleger. Im Wikipedia Lexikon ist Folgendes über ihn zu finden.
Christian Gottlob Barth: Ökumenisches Heiligenlexikon.
Am 31. Juli 1799 in Stuttgart geboren war nach Schulzeit und Studium von 1834 bis 1838 Pfarrer in Möttlingen und wirkte anschließend im Calwer Verlagsverein (gegründet 1833), wo er sich für die Verbreitung christlicher Volksliteratur einsetzte.
Barth ist Dichter vieler Lieder, die teilweise auch Aufnahme in Kirchengesangbücher gefunden haben. Im Evangelischen Gesangbuch findet sich das Lied 257 "Der du in Todesnächten" und die Strophen 2 und 4 zu 263 "Sonne der Gerechtigkeit": Weck die tote Christenheit / aus dem Schlaf der Sicherheit: / mache deinen Ruhm bekannt / überall im ganzen Land. / Erbarm dich, Herr. Tu der Völker Türen auf, / deines Himmelreiches Lauf / hemme keine List noch Macht. / Schaffe Licht in dunkler Nacht. / Erbarm dich, Herr.
Die von ihm 1832 verfassten "Zweymal zwey und fünfzig biblische Geschichten für Schulen und Familien" avancierten mit 483 Auflagen und Übersetzungen in 87 Sprachen in über 4 Millionen verkauften Exemplaren zu einem "weltweiten Bestseller" und zum "am weitesten verbreiteten Buch evangelischer Herkunft". Das Buch ist eine Kinderbibel.
Zahlreiche Auflagen erlebte seine 1843 erstmals erschienene Geschichte von Württemberg. Dort findet sich folgender Lobsatz: "Der geneigte Leser muß vor allen Dingen wissen, daß es zwei gelobte Länder in der Welt gibt, das eine ist das Land Canaan oder Palästina, das andere ist Württemberg!"
Das Gesamtwerk Barths umfasst neben seinen Liedern über 600 Titel. Christian Gottlob Barth war auch bekannt für seine umfangreiche völkerkundliche Sammlung, die durch die für ihn weltweit arbeitenden Missionare stetig erweitert wurde.
Wichtige Stücke gab er dabei an das damalige Naturaliencabinett in Stuttgart und an die Universität in Tübingen ab. 1845 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Bayrischen Akademie der Wissenschaften gewählt. 1848 wurde er Ehrenmitglied des Vereins für vaterländische Naturkunde in Württemberg. Barth starb am 12. November 1862 in Calw.
Liebe Schwestern und Brüder!
Wir sind seit längerem in einer Epoche besonders großen Unfriedens auf der Welt. Ganz besonders fallen uns der Krieg in der Ukraine und seit neuestem der im Heiligen Land und im Gazastreifen auf. Und letzterer hat ja verheerende Auswirkungen auch auf den inneren Frieden in unserem Land. Die öffentlichen Medien versuchen immer, die Leute auf eine Seite zu ziehen, so, wie es den Regierenden gerade passt, damit man deren Entscheidungen und Handlungen - auch der der Vergangenheit - ja nicht kritisiert.
Und es haben sich in der Geschichte leider auch immer wieder führende Kirchenvertreter zu Einseitigkeiten hinreißen lassen, sei es aus Opportunismus oder Feigheit oder mangelnder Bereitschaft, tätsächlich konsequent der Lehre Jesu zu folgen. Und immer wieder sind auch viele Christen darauf hereingefallen und haben sich irreführen lassen, was bisher immer zu verheerender Not geführt hat, und zwar sowohl äußerlich als auch innerlich und geistlich.
Böse Zungen würden munkeln: "Da hat sich bis heute kaum etwas geändert." Und sind entsetzt über Zustimmungen zu Waffenlieferungen. Aber es gibt sehr wohl tapfere und mutige Christen, die nicht aufhören, Botschafter der Versöhnung sein zu wollen und immer wieder die Ereignisse auf dieser Welt aus der göttlichen Perspektive betrachten lernen wollen.
Jetzt kommen wir auf die anfangs erwähnte Verheißung des Jesus von Nazareth zu sprechen. Er sagte: "Selig sind die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen". Das ist der Wochenspruch für diese neue Woche.
Um es vorweg zu nehmen: Wer nicht bereit ist Frieden zu stiften, entfernt sich aus der Gotteskindschaft. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Ja wessen Kinder sind dann die, die keinen Frieden im Sinne Jesu stiften, die den Frieden, den er allein zu geben in der Lage ist, nicht annehmen und nicht weiterzugeben suchen? Man kann sehr wohl in vielen Dingen unterschiedlicher Meinung sein. Aber in diesem Punkt der Gotteskindschaft gibt es nur ein Kriterium: Frieden stiften. Ich wünsche mir, dass nicht länger Christen sich selbst aus der Gotteskindschaft herauslösen durch Gleichgültigkeit oder feiger Anpassung.
Ich sehne mich nach einer Einigkeit zunehmend mehr werdender Christen mit der eindeutigen Absicht, überall Frieden zu stiften unter den vielen friedlosen, weil in Wahrheit gottlosen Menschen. All denen die dazu bereit sind, sage ich im Namen Jesu: "Ich gratuliere Dir!" -AMEM-
Wer möchte, bete mit mir:
Lieber Herr Jesus Christus! Du hast dich zu den Armen, Leidtragenden und allen, die sich nach wahrem Frieden sehnen, bekannt, und uns einen Frieden verheißen und geschenkt, der über unser Verstehen hinausgeht. So bitte ich dich für mich und alle Christen: Lehre uns, deinen Frieden anzuwenden. Lehre uns die rechte Friedenskunst, damit diese schwache Welt nicht in Unfrieden zugrunde geht, sondern schließlich auch zum Frieden gelangt.
VATER UNSER IM HIMMEL.........-AMEN-
Der am 12. November 1827 - also vor genau 196 Jahren - in Oberoderwitz in der Oberlausitz als Sohn eines Lehrers geborenen Gustav Adolf Merkel war ein deutscher Organist, Komponist und Musikpädagoge. Seine Orgelkompositionen gehörten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu den meistgespielten Werken.
Gustav Merkel - Bild: Wikipedia.
Er wirkte in Dresden nacheinander an mehreren Kirchen und starb am 30. Oktober 1885 daselbst. Auch die Komposition mit dem Titel "Abendhymnus" stammt aus seiner Feder. Sie erklingt nach dem Segenszuspruch.
Seien Sie ab der neuen Woche ein erfolgreicher Friedensstifter! Das wünschen Ihnen mit herzlichen Grüßen Ihre Pfarrer Manfred Greinke, Gabriele Kerstan und Ulrike Lau-Hartl.
Es segne und behüte dich der allmächtige und barmherzige Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist. -AMEN-