geschrieben von Pfarrer Manfred Greinke und besprochen von Pfarrer Manfred Greinke und Ulrike Lau-Hartl
Herzlich willkommen zum persönlichen Gebet mit geistlichem Impuls zur Stärkung am Sonntag "Reminiszere" 2022!
Der Name ist das lateinische Wort für "Gedenke" und bezieht sich auf das Psalmwort Psalm 25, Vers 4: "Gedenke, Herr, an deine Barmherzigkeit und an deine Güte!
Als Orgelvorspiel erklang eine Komposition von Anton Karl Theodor Kehrer (1811-1850).
Der Wochenspruch für die zweite volle Woche der Passionszeit lautet: "Gott erweist uns seine Liebe darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren." (Römer 5,8)
Liebe Schwestern und Brüder!
Gott ist ein Bereiter und Befreier: Er hat immer schon vorher für uns etwas bereitet bzw. vorbereitet, von der Schöpfung an. Und David dichtete ja auch im Psalm 23: "Du bereitest mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde." Gott hat sein Volk Israel aus der äygptischen Knechtschaft befreit und ihnen ein Land bereitet, in welchem sprichwörtlich "Milch und Honig" fließen, ja vielleicht sogar im wahrsten Sinne des Wortes, jedenfalls zeitweise und im Vergleich zur Wüstenwanderung.
Wir Menschen sind ja schon berührt und angetan, ja freudig überrascht wenn ein anderer Mensch etwas Schönes und Wohltuendes vorbereitet hat und sich das womöglich einiges kosten ließ. Das stärkt den Zusammenhalt, lässt das Vertrauen wachsen, animiert dazu, auch wiederum jemandem etwas Angenehmes zu bereiten. Freilich ganz besonders angenehm ist es, wenn ein Mensch einen anderen aus einer Notlage befreien kann.
Ja: So etwas gibt es und kommt - Gott sei Dank! - immer wieder vor. Es trägt wesentlich zur Gerechtigkeit und zum Frieden unter den Menschen bei, zum inneren und infolge dann auch zum äußeren. Es sind uns die Möglichkeiten gleichsam in die Wiege gelegt worden, oder anders gesagt: Wir haben sie von Gott geerbt, denn wir stammen von ihm ab, der in unermesslicher Weise so ist. Unser Wochenspruch macht deutlich: "Als wir noch Sünder waren" hat Gott aus dem Tod Jesu etwas Befreiendes für uns bereitet. Wir sind frei vom Zwang zum Bösen und frei zu allem Guten, zu allem, was Leben fördert. Damit hat er die Lösung unseres Hauptproblem vorbereitet, dass wir Menschen von uns aus einfach keinen Frieden halten können, weil wir unser Hauptaugenmerk lieber auf unseren Vorteil als auf Gerechtigkeit richten.
"Gerechtigkeit" aber ist das Thema des Paulus-Briefes an die Römer. Und Martin Luther hat den Abschnitt, in welchem dieser Wochenspruch steht, treffend mit "Friede mit Gott" überschrieben. Hat man zu Paulus Zeiten und davor mit "Sünder" bestimmte Leute gemeint, die sozusagen berufsmäßige Sünder waren, wie Zöllner, Geldverleiher, Vertreterinnen des horizontalen Gewerbes usw., hat Paulus klar gemacht: Wir alle sind nicht besser, solange uns nicht die Liebe Gottes regiert, die bereitend und befreiend wirkt. Sobald uns das aber klar ist, werden wir als mit Gott versöhnte ein anderes Leben führen. Daran will uns Gott durch diesen Wochenspruch erinnern und ruft jedem von uns auch zu: "Gedenke, was ich für dich getan habe"! -AMEN-
Wer möchte, bete mit mir:
Lieber Vater im Himmel, Du bist von Anfang an ein Bereiter und Befreier. So vieles hast du für uns Menschen getan, auch für mich. Dafür preise ich deinen heiligen Namen, danke dir und bitte dich: Gedenke, Herr, an deine Barmherzigkeit und Güte, befreie Menschen vom Zwang zum Bösen, erbarme dich der vielen orientierungslosen und leidenden Menschen, lass Frieden einziehen in unsere friedlose Welt. Das und noch mehr bitte ich durch Jesus Christus, unseren Herrn, der für uns alle sein Leben gelassen hat.
VATER UNSER IM HIMMEL....-AMEN-.
Eine Liedempfehlung: EG 341 Nun freut euch lieben Christen g`mein. Auch unter "www.evangeliums.net 341" anzuhören.
Für den Beschluss habe ich vom gleichen Komponisten wie eingangs Anton Karl Theodor Kehrer ein weiteres Orgelstück vorbereitet.
Es segne und behüte dich der allmächtige und barmherzige Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist. -AMEN-
Gutes Gelingen beim liebevollen Vorbereiten von Annehmlichkeiten und eine gesegnete Woche wünschen mit herzlichem Gruß.
Ihr Pfarrer Manfred Greinke und Ulrike Lau-Hartl