geschrieben von Pfarrer Manfred Greinke - Audio-Version Pfarrer Manfred Greinke und Ulrike Lau-Hartl
Herzlich willkommen zur Andacht zum persönlichen Gebet am Sonntag Jubilate 2022!
Psalm 66, Vers 1 will uns in gute Stimmung versetzen mit "Halleluja! Jauchzet Gott, alle Lande, Halleluja! Lobsinget zur Ehre seines Namens!" Jauchzet heißt auf Lateinisch: "Jubilate". So kam der Name für diesen 3. Sonntag nach dem christlichen Auferstehungsfest zustande.
Jauchzen und Jubilieren ist freilich zuerst eine seelische Sache, die sich gerade körperlich auswirkt: Die Augen strahlen vor Freude, die Körperbewegungen sind locker-aktiv. Und was möglich ist, möchte man ins Jubilieren mit einbeziehen. In der Kirche sind`s vor allem die anderen Menschen, dann natürlich auch die Glocken und die Orgel. Von der hörten wir zu Beginn eine Phantasie in B-Dur vom englischen Komponisten Jonathan Battishill, der von 1738-1801 lebte.
Doch was sind die Gründe für solches Jauchzen und Jubilieren? Der Psalm 66 spricht von den großen Taten Gottes, uns etwas zu bereiten und uns gegebenenfalls zu befreien.
Und der Apostel Paulus schreibt in seinem 2. Brief an die Korinther: "Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden."
Liebe Schwestern und Brüder!
Allein schon die gesamte Schöpfung mit allen ihren Schönheiten, Details und Möglichkeiten ist ein unergründsames Wunderwerk Gottes, welches er bereitet hat uns zum Genießen. Aber die super-enge Verbindung mit dem von Gott Gesalbten und Gesandten, mit Christus, setzt noch eins drauf. Wenn wir "in Christus" sind, dann sind wir neue Geschöpfe. "in Christus, "er in uns", "wir in ihm", das drückt in orientalischer Komunikationsweise diese allerengste Verbindung aus. Eigentlich sind wir mit der Taufe in diesem Status gelangt. Denn Martin Luther erklärt: In der Taufe wird das alte, will heißen gottlose, egoistische Wesen gleichsam "ersäuft" und das neue liebvolle, gottgemäße Wesen ersteht. So ist`s gemeint und so soll es sein. doch wie viele oder wenige Christen sind sich dessen wirklich bewusst und leben in diesem wunderbaren Bewusstsein? Ich bin sicher: Würden alle Christen sozusagen auf Knopfdruck bewusst als Neuschöpfung leben, und zwar mit allen Konsequenzen, wären wir auch "auf Knopfdruck" ein Riesenanteil an menschlichem Leid, Umweltproblemen, Ungerechtigkeit und Unfrieden los. Da das nicht so realisierbar ist, will ich aber dazu ermutigen, in Jubelstimmung, zu der wir "trotz dem alten Drachen" allen Grund haben, für die vielen jubellosen Christen zu beten, dass sie sich dessen bewusst werden, wovon sie eigentlich erlöst sind und was Gott für sie alles bereitet hat und sie völlig unnötig so leben, als hätte Gott nichts für sie getan. Freilich möge auch jeder für sich selbst beten, dass Gott ihm die große Freude erhalten möge. -AMEN-
Wer möchte, bete mit mir:
Lieber himmlischer Vater, ich danke Dir, dass Du alles für mich getan hast, dass ich in einem neuen Leben wandeln kann. Ich bitte dich: Stärke mein Bewusstsein dafür und hilf, dass ich darin immerfort lebe, auch dann, wenn Leid und Not mich herunterziehen wollen. Ich bitte dich auch für die vielen Christen, die nach der alten Weise leben: Hilf ihnen, das Neue mit Freuden anzunehmen. Der du eins bist mit dem Vater und so beten gelehrt hast:
VATER UNSER IM HIMMEL.......-AMEN-
Unsere Liedempfehlung: EG 279 Jauchzt alle Lande, Gott zu Ehren. Es ist die Verdichtung und Vertonung des 66. Psalms. Auch im Internet unter diesem Titel als Chorgesang leicht zu finden.
Auch zum Schluss möge die Orgel jubilieren, und zwar mit einer Komposition in Es-Dur von August Reinhard (1831-1912).
Eine Woche voller Jauchzen und Jubeln darüber, dass Gott uns den Tisch gedeckt hat schier im Angesicht unserer Feinde wünschen mit herzlichen Grüßen verbleiben Ihr Pfarrer Manfred Greinke und Ulrike Lau-Hartl.
Es segne und behüte dich der allmächtige und barmherzige Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist. -AMEN-