Kantate! - Singet! Das ist das namensgebende Hauptwort für diesen 4. Sonntag nach dem Auferstehungsfest. Und deswegen hörten wir zu Beginn eine Singstimme, nämlich die von Nicole den Ujl mit der bekanntesten Liedstrophe in unserer evangelischen Singetradition: "Allein Gott in der Höh sei Ehr".
Herzlich willkommen zur Andacht und zum persönlichen Gebet am Sonntag Kantate 2022!
Liebe Schwestern und Brüder!
"Singet dem HERRN ein neues Lied, denn er tut Wunder!" ermutigt der Psalm 98, Vers 1 - Spruch für die neue Woche.
Jede Kirchenglocke kann jeweils nur einen einzigen Ton von sich geben, und wenn wir 2 Töne oder mehr im Geläut hören, dann sind es eben so viele Glocken.
Und selbst die Orgel und die vielen anderen schönen Musikinstrumente können zwar schöne und gesanglich anmutende Klänge von sich geben, aber singen können sie auch nicht. Das können nur Menschen, und zwar am besten gemeinsam. Das wusste der Psalmdichter. Drum schrieb er nicht: "Singe!", sondern "Singet", also die Mehrzahl von Menschen ist gemeint. Wenn wir Christen singen, dann singen wir immer vor allem dem HERRN, und zwar als Antwort auf das, was er tut, nämlich wunderbare Dinge. Die zu verkündigen, sind Aufgabe der Predigt und des Predigers. Folgerichtig ist jedes Lied unmittelbar nach der Predigt die gesungene Antwort der Gemeinde und durch nichts ersetzbar.
Unser Evangelisches Gesangbuch ist voll von Liedern, alten und neueren. Selbst die alten sind für viele Menschen eine Neuheit. Und immer wieder entstehen ganz neue Lieder, neue Liederbücher und Liederhefte. So wird der Liederschatz immer größer. Das ist sehr gut so. Freilich, es gibt zu Recht auch Klagelieder. Aber in dieser Kantate-Woche mögen wir uns auf Gottes Taten besinnen, welche der Psalmdichter so beschreibt: Er schafft Heil mit seiner Rechten und mit seinem heiligen Arm. Der HERR lässt sein Heil kundwerden: vor den Völkern macht er seine Gerechtigkeit offenbar. Er gedenkt an seine Gnade und Treue für das Haus Israel, aller Welt Enden sehen das Heil unseres Gottes.
Und nun lädt er kräftig ein:
"Jauchzet dem HERRN, alle Welt, singet, rühmet und lobet! Lobet dem HERRN mit Harfen, mit Harfen und mit Saitenspiel! Mit Trompeten und Posaunen jauchzet vor dem HERRN, dem König! Das Meer brause und was darinnen ist, der Erdkreis und die darauf wohnen. Die Ströme sollen frohlocken, und alle Berge seinen fröhlich vor dem HERRN:"
Alle Welt soll ihn mit Gesang loben und rühmen, alle Instrumente diesen Lobgesang unterstützen, ja, sogar das Meer soll mit seinem Brausen, die Flüsse mit ihrem Rauschen das gesungene Gotteslob unterstützen. Sogar die eigentlich schweigenden Berge mit ihrem majestätisch anmutenden Höhen sollen auf ihre Art fröhlich wirken. Welch ein Gesamtwerk, dieses Gotteslob.
Und der Dichter begründet es schließlich so: "denn er kommt, das Erdreich zu richten. Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtgkeit und die Völker, wie es recht ist."
Wo, so frage ich: Wo noch gibt es so eine positive "Weltanschauung", so ein Weltverständnis, so eine Gesamtschau?! Was für ein Gott und welche Kräfte gehen von ihm aus, wenn wir seine Taten besingen! Darum mahnt auch Paulus im Brief an die Kolosser, Kapitel 3, Vers 16: "...und Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern singt Gott dankbar in euren Herzen."
Paulus und Silas sangen im Gefängnis. Und sie wurden auf wundersame Weise frei. Obendrein kam noch der Gefängnisdirektor zum Glauben. Ich hätte mir gewünscht, dass in der ganzen Zeit der sogenannten "Corona-Maßnahmen" viele Christen jeden Abend laut gesungen hätten. Wir hätten vielleicht ein sehr großes Wunder erlebt. Und ich bin sicher: Wo Menschen anfangen, gemeinsam Gott zu loben, zieht Frieden fast wie von selbst ein. Und den Kriegstreibern und Waffenlieferanten wird auf göttlich-wunderbare Weise das Handwerk gelegt. -AMEN-
Wer möchte, bete mit mir:
Lieber himmlischer Vater, ich danke dir für alles, was du geschaffen und getan hast, für deine Treue zu uns Menschen. Ganz besonders danke ich dir für die Gabe des Singens und Musizierens, für die Kraft, die damit einhergeht. Ich bitte dich: Lehre mich, dass ich dir im Herzen singe, und nach dem Maß deiner Gnade auch mit meiner Stimme. Lehre mich und viele Menschen, die alles böse überwindende Kraft des Singens zu nutzen, dir zur Ehre, den bösen zur Wehr und den Bedürftigen zu Trost und Hilfe. Durch Jesu Christus, unsern Herrn, der so beten gelehrt hat:
VATER UNSER IM HIMMEL.......-AMEN-
Unsere Liedempfehlung: EG 286 "Singt, singt dem Herrn neue Lieder". Es ist die Verdichtung und Vertonung des 98. Psalms. Auch im Internet unter diesem Titel zu finden.
Unsere Andacht klingt aus mit derselben Singstimme wie anfangs, nun aber mit einem der bekanntesten Danklieder: "Nun danket alle Gott".
Eine Singe-Woche könnte Ihr Leben, ja unsere Welt verändern. Die ist jetzt dran. Was hindert`s? Wunderbares wünschen mit herzlichen Grüßen Ihr Pfarrer Manfred Greinke und Ulrike Lau-Hartl.
Es segne und behüte dich der allmächtige und barmherzige Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist. -AMEN-