Die hellen Töne der beiden Glocken des Eginger Katharina-von-Bora Gemeindezentrums erklangen soeben. Hell ist auch die Apsis, die dieses Gebäude gleichsam zu einer Kirche macht.
Altarraum Eging am See - Foto: Lau-Hartl Ulrike
Hell ist auch die Botschaft, die darin verkündigt wird. Und Herzen erhellend möge auch das wirken, was heute in Gedenken und Andacht dran ist.
Die Christenheit war und ist die weltweit am meisten verfolgte Religion. Zwei Beispiele sind mit dem heutigen 23. Februar verbunden. Und das Verhältnis vom Hören auf Gottes Wort und vom Tun desselben ist heute unser biblisches Thema.
Ein Orgelstück in e- Moll vom österreichischen Komponisten Johann Gottfried Albrechtsberger erklingt jetzt. Dieser lebte von 1736-1809.
Leopold Kupelwieser: Johann Gottfried Albrechtsberger - Bildquelle: Wikipedia.
Der Mondmonat SchöWaTh geht seinem Ende entgegen. Das Mondbild zeigt eine schmale Sichel. Heute ist der 25. von 30 Tagen.
Bild: de.tutiempo.net - 25.SchöWaTh
Der Name des heutigen Sonntags im Kirchenjahr ist "Sexagesimae" = 60 Tage vor dem Passahfest - jedenfalls ungefähr. Da spielt die Bedeutung des Wortes Gottes eine große Rolle.
Gedenken
Im Evangelischen Namenskalender steht für heute Polykarp von Smyrna. Derselbe wird in der Kirchengeschichte zu den "Apostolischen Vätern" gezählt. So werden Gemeindeleiter und christliche Autoren von kirchlich bedeutsamen Schriften aus den späten Jahren des ersten und der ersten Hälfte des zweiten Jahrhunderts bezeichnet. Sie bilden die Bindeglieder zwischen dem Urchristentum und den Kirchenvätern.
Bildquelle: sb-bamberger-osten.de
Polykarp - sein Name bedeutet "Der viel Frucht Bringende" war um 69 geboren und erlitt mit 86 Jahren um 155 im Smyrna in Kleinasien den Märtyrertod. Er stand zu seinem Glauben, und auf die Aufforderung des Prokonsuls hin, das Christentum zu verleugnen, bot er diesem sogar noch einen Termin zur Unterweisung im christlichen Glauben an - falls er Interesse daran habe.
Und so bekannte er: "Ich habe ihm (Jesus) sechsundachtzig Jahre gedient und in keiner Weise ist er ungerecht mit mir umgegangen; wie kann ich also meinen König lästern, der micht gerettet hat?"
Polykarp von Smyrna wird verbrannt - Bildquelle: ourredeemernewark.org
Daraufhin wollte man ihn öffentlich verbrennen. Der Überlieferung nach brannte er aber nicht. So wurde er erstochen. Heute ist sein Geburtstag.
Viel später, im Jahre 303 leitete Kaiser Diokletian im ganzen Römischen Reich mit einem Erlass Christenverfolgungen ein. Er verbot Gottesdienste und ordnete die Zerstörung von Kirchen und Schriften an. Christen verloren das römische Bürgerrecht. Das allerdings währte nur 10 Jahre, denn im Jahre 313 gab es die sogenannte "Mailänder Vereinbarung" zwischen den Kaisern Konstantin und Licinius, welche "sowohl den Christen als auch überhaupt allen Menschen freie Vollmacht gewährte, der Religion anzuhängen, die ein jeder für sich wählt".
Wir feiern unsere Andacht im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. -AMEN-
Liebe Schwestern und Brüder!
Jesus lehrte oft am See Genezareth, ja manchmal von einem Boot aus auf demselben.
Paula Jordan: Jesus lehrt vom Boot aus am See Genezareth.
Der liegt im Norden des Heiligen Landes, in Galiläa. Die Evangelien Matthäus, Markus und Lukas berichten gleichermaßen, wie Jesus von der Verkündigung, Aufnahme und von der Wirkung des Wortes Gottes predigt, nämlich im "Gleichnis vom vierfältigen Acker". Ich habe für heute die älteste Version, die vom Markus-Evangelium ausgewählt. Da heißt es:
Und er fing abermals an, am See zu lehren. Und es versammelte sich eine sehr große Menge bei ihm, sodass er in ein Boot steigen musste, das im Wasser lag; er setzte sich, und alles Volk stand auf dem Lande am See. Und er lehrte sie vieles in Gleichnissen; und in seiner Predigt sprach er zu ihnen:
"Höret zu! Siehe, es ging ein Sämann aus zu säen. Und es begab sich, indem er säte, fiel etliches an den Weg; da kamen die Vögel und fraßen`s auf. Etliches fiel auf das Felsige, wo es nicht viel Erde hatte, und ging bald auf, darum dass es nicht tiefe Erde hatte. Da nun die Sonne hochstieg, verwelkte es, und weil es nicht Wurzel hatte, verdorrte es. Und etliches fiel unter die Dornen, und die Dornen wuchsen empor und erstickten`s, und es brachte keine Frucht. Und etliches fiel auf gutes Land und ging auf und wuchs und brachte Frucht, und trug dreißigfältig und sechzigfältig und hundertfältig.
Das Gleichnis vom vierfältigen Acker - Bildquelle: Editorial Libsa.
Und er sprach:
Wer Ohren hat zu hören, der höre!"
Der Sämann sät - und die Saat fällt zunächst auf 3 verschiedenen Stellen, wo sie keine Frucht bringt. Dann aber fällt sie auf fruchtbaren Boden, wo sie viel, ja sogar sehr viel Frucht bringt.
Und der Sämann weiß das auch, dass nicht alles auf guten Boden fallen wird. Aber er sät selbstverständlich trotzdem. Was wäre, wenn er sich sagen würde: "Da geht so viel Samen nicht auf. Es hat ja alles keinen Zweck. Ich säe nichts mehr." Ja, dann würde er auch nichts ernten können und er und die Leute seines Hauses müßten hungern. Diese 3 ersten Stellen machen ja nicht drei Viertel der Feldgröße aus.
So motiviert Jesus, das Wort Gottes auszubreiten, damit es Frucht bringt. Frucht bringen - das bedeutet, dass alles, was Gott geboten hat zu tun, auch in die Tat umgesetzt wird.
Als das Gottesvolk aus ägyptischer Knechtschaft in die Freiheit gelangt war, brauchten die Israeliten Rechtsordnungen, die ihnen den Fortbestand in der Gemeinschaft sicherten. Im 2. Buch Mose, Kapitel 24 heißt es dazu:
Mose kam und sagte dem Volk alle Worte des HERRN und alle Rechtsordnungen. Da antwortete alles Volk wie aus einem Munde:
"Alle Worte, die der HERR gesagt hat, wollen wir tun."
Sie sagten nicht: "Darüber müssen wir nachdenken und beraten. Wir werden die Worte Gottes prüfen. Und, wenn wir sie für gut befunden haben, dann werden wir sie als unsere Rechtsordnungen annehmen." Nein, so war es nicht und so geht es auch nicht im Umgang mit Gottes Wort und der Lehre Jesu.
Selbst wenn man alles bejaht, was in der Bibel gelehrt wird, wird davon die Welt keinen Deut besser. Ein Auszubildender lernt auch nichts, wenn er alles zu Lernende bejahrt, aber nicht daran denkt, es auszuprobieren und sich darin zu üben, bis er das zu Lernende draufhat. Es geht um die Umsetzung in die Wirklichkeit, es geht um das Tun. Gelegentlich hörte ich Menschen sagen: "Ich habe auch meinen Glauben."
Pardon: Leider nützt das eher wenig. Gottes Wort und die Lehre Jesu wollen ausprobiert, eingeübt und realisiert werden. So entsteht daraus Frucht, von der Jesus im Gleichnis sprach.
Und dieses Einüben kann nicht auf bessere Zeiten oder ein hohes Lebensalter warten. Es ist jetzt und jeden Tag und in jeder Situation auf der Tagesordnung eines jeden Christen. Es wartet auf die tatkräftige Entschlossenheit, die die Israeliten damals an den Tag legten, als sie sagten: "Alle Worte, die der HERR gesagt hat, wollen wir tun." Lernen beim Tun. Nur so geht`s. -AMEN-
Den Gedanken vom Tun des Wortes Gottes finden wir im Lied 198 im Evangelischen Gesangbuch. Nach einem Vorspiel erklingt die erste Strophe:
- Herr, dein Wort, die edle Gabe, / diesen Schatz erhalte mir; / denn ich zieh es aller Habe / und dem großten Reichtum für. / Wenn dein Wort nicht mehr soll gelten, / worauf soll der Glaube ruhn? / Mir ist`s nicht um tausend Welten, / aber um dein Wort zu tun.
Lasset uns beten: Kyrie eleison, Christe eleison, Kyrie eleison.
Ewiger Gott, barmherziger Vater. Ich danke dir für alles, was Du in mein Herz sprichst und bitte dich:
Lass dein Wort wiksam werden bei mir, dass ich ein tapferer Christ werde und bleibe;
bei allen, die in Gemeinden leiten und lehren, dass sie in Wort und Tat das Evangelium verkündigen;
bei allen, die Verantwortung haben für andere, dass sie ihre Macht nicht missbrauchen, sondern gerecht handeln;
bei allen, die sich schuldig gemacht haben an deiner Schöpfung und an anderen Menschen, dass sie umkehren,
bei allen Kranken, dass sie gesund werden;
bei allen Pflegenden, dass sie liebevoll ihren Dienst tun;
bei allen deinen Gegnern, Zweiflern und Verzweifelten, dass sie erleuchtet werden;
bei allen Sterbenden und Trauernden, dass sie Gewissheit des ewigen Lebens bekommen.
Das bitte ich durch Christus, unsern Herrn, der so zu beten lehrte:
VATER UNSER IM HIMMEL.........-AMEN-
Lied 494 im Evangelischen Gesangbudch beginnt mit folgender Liedstrophe:
"In Gottes Namen fang ich an, was mir zu tun gebühret; / mit Gott wird alles wohlgetan und glücklich ausgeführet. / Was man in Gottes Namen tut, / ist allenthalben recht und gut / und kann uns auch gedeihen."
Wir hören nach dem Segen ein Orgelstück zu diesem Lied mit verzierter Melodie.
Gottes Wort und die Lehre Jesu umsetzen - da gilt: üben, üben und nochmals üben.
Fortschritte beim Training wünschen mit herzlichen Grüßen, Ihr Pfarrer Manfred Greinke, Rainer Sebastian, Gabriele Kerstan und Ulrike Lau-Hartl.
Es segne und behüte dich der allmächtige und barmherzige Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist. -AMEN-
L