Herzlich willkommen zur Internetandacht der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinden Aidenbach und Vilshofen-Eging! Den Klang der Aidenbacher Kirchenglocken wollen Sie bitte als Verstärkung unseres Willkommens-Grußes wahrnehmen.
"Siehst du den Mond dort stehen? Er ist nur halb zu sehen...", dichtete einst Matthias Claudius. Tatsächlich ist er heute nur halb zu sehen, denn wir haben den 22. Tag des 4. Monats Tammus.
Bild: de.tutiempo.net - 22. Tammus.
Unsere 35. Andacht in diesem Kirchenjahr betrifft den 9. Sonntag nach Trinitais 2024 an. Da geht`s darum, welch großer Schatz uns mit dem Evangelium vom Reich Gottes gleichsam in die Herzen gefallen ist.
Lied 198 im Evangelischen Gesangbuch empfehlen wir aufzuschlagen: "Herr, dein Wort die edle Gabe".
Der wohl bekannteste und berühmteste deutsche Kirchenmusiker war Johann Sebastian Bach. Von ihm erklingt ein feierliches Air in D-Dur.
Wir feiern unsere Andacht im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. -AMEN-
Gedenken
Im Evangelischen Namenskalender steht für den 28. Juli der Name Johann Sebastian Bach, der genau vor 274 Jahren, am 28. Juli 1750 starb im Alter von 65 Jahren.
Johann Sebastian Bach - Bild: Elias Gottlieb Haußmann.
Johann Sebastian Bach wurde am 31. März 1685 in Eisenach in Thüringen geboren. Er stammte aus der wohl größten Musikerfamilie aller Zeiten. Bach lernte die Musik von seinem Vater und seinem älteren Bruder. Das Komponieren von Musikstücken, brachte sich Bach allerdings selbst bei.
Seine thüringische Heimat, speziell Eisenach, prägte Bachs gesamtes Leben: Egal ob der Schülerchor der Lateinschule, die Orgel in der Kirche oder das Rathaus mit seinen Turmbläsern - Bach war stets von der Musik umgeben. Bereits im Alter von neun Jahren wurde der noch junge Bach Vollwaise. Einer seiner älteren Brüder nahm ihn nach dem Tod der Eltern bei sich in Ohrdruf auf, wo er zur Schule ging. Schon in der Jugend wurde Bach zum Organisten ausgebildet.
Seine weiteren wichtigsten Lebensstationen waren Arnstadt und Mühlhausen. Bach war zweimal verheiratet und hatte insgesamt 20 Kinder. Vier seiner Söhne, wurden wie er bedeutende Musiker und Komponisten.
Ab 1708 wirkte er als Hoforganist und Kammermusiker beim Herzog von Sachsen-Weimar. Später bekam Bach eine Anstellung als Musik-Direktor am fürstlichen-anhaltinischen Hofe in Köthen. Ab 1723 wirkte Bach bis zu seinem Tode 1750 als Thomaskantor. Johann Sebastian Bach war ein sehr angesehener Orgelvirtuose, Orgelgutachter, Komponist und Kompositionslehrer. Bach hinterließ mehrere tausend kleine und große Werke für Orgel, andere Tasteninstrumente, Solo-Instrumente, Orchester, Gesang und Chor.
Liebe Schwestern und Brüder!
Jesus war ein Wanderprediger und verkündete das Evangelium vom Reich Gottes, und zwar am liebsten in Form von Gleichnissen. Ja, er war geradezu ein Meistererzähler, ließ alles weg, was man sich selbst denken kann oder was nicht unbedingt erzählerisch notwendig war.
Heute möchte ich auf das Doppelgleichnis vom Schatz im Acker und vom Perlensucher aufmerksam machen. Dasselbe ist das kürzeste überhaupt und steht bei Matthäus im 13. Kapitel.
Das Himmelreich gleicht einem Schatz, verborgen im Acker, den ein Mensch fand und verbarg; und in seiner Freude ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte den Acker.
Das Gleichnis vom Schatz im Acker - Bild: Paula Jordan.
Wiederum gleicht das Himmelreich einem Kaufmann, der gute Perlen suchte, und als er eine kostbare Perle fand, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie.
Ein Gleichnis in 2 Varianten! Ein Pächter ackerte ein Stück Feld um und stieß auf etwas Hartes, ärgerte sich vielleicht darüber zunächst, entdeckte aber einen großen Schatz, dessen Wert sein ganzes Leben verändern würde.
Schatzfunde im Acker waren damals durchaus keine Seltenheit. Denn man versteckte niemals etwas sehr Wertvolles im Hause aus Angst vor Räubern, sondern immer irgendwo draußen. Der Landbesitzer wusste nichts von dem Schatz, sonst hätte er dieses Stück Land nicht verpachtet. Der Pächter verkaufte seinen ganzen Besitz, um dieses Feld zu erwerben. Erst dann konnte er den Schatz bergen und nutzen. Keinen Moment zögerte er. Wer einen so großen Wert erkennt, wird nicht zögern. Der Wert nahm dem Pächter die Entscheidung ab.
Beim Perlenkaufmann war`s ebenso. Das war ein ohnehin reicher Mann, ein professioneller Kenner, der wahrscheinlich auf internationalen Märkten aktiv war. Er war im Unterschied zum Pächter direkt auf der Suche nach einer besonderen Perle.
Es gab und gibt Perlen, die sind ungeheure Geldsummen wert, ja es gab schon den Fall, wo einer einzige Perle mit einem ganzen Land bezahlt wurde. Eine solche entdeckte er. Auch er verkaufte alles bisherige, um in den Besitz dieser überaus kostbaren Perle zu gelangen.
Jesus will damit sagen: Egal, ob jemand zufällig auf den Wert des Evangeliums stößt oder direkt auf der Suche ist, wer den Wert erkennt, wird alles tun, um sich das Evangelium vom Reich Gottes "anzueignen", koste es, was es wollte.
Jesus aber möchte Dir diesen Wert vermitteln. Wie beim Pächter und beim Perlenkaufmann wird sich die Qualität deines Lebens mit diesem Schatz in ungeahnter Weise verbessern. -AMEN-
1. Wie angekündigt, erklingt jetzt die erste Strophe von Lied 198. Wer irgend kann, singe mit:
Herr, dein Wort, die edle Gabe, diesen Schatz erhalte mir;
denn ich zieh es aller Habe und dem größten Reichtum für.
Wenn dein Wort nicht mehr soll gelten, worauf soll der Glaube ruhn?
Mir ist`s nicht um tausend Welten, aber um dein Wort zu tun.
Lasset uns beten: Kyrie eleison, Christe eleison, Kyrie eleison.
Lieber Herr Jesus Christus!
Immer wieder hast du den Menschen vom Reich Gottes erzählt, wo die Liebe regiert, und ihnen diesen großen Schatz nahegebracht. Dafür danke ich dir und bitte dich: Erleuchte die Herzen der Menschen, dass viele diesen Schatz entdecken und dafür anderes, minderwertiges loslassen lernen. Mit deinen Worten rufen wir zum Vater.
VATER UNSER IM HIMMEL......-AMEN-
Zum Beschluss noch einmal Bach: Ein Orgelchoralvorspiel über die Melodie vom Lied "Vater unser im Himmelreich".
Haben Sie den großen Schatz des Evangeliums vom Reich Gottes schon für sich entdeckt? Vielleicht hat ja diese Andacht ihre Entdeckerfreude gefördert. Das wünschen Ihnen mit herzlichen Grüßen Ihr Pfarrer Manfred Greinke, Gabriele Kerstan und Ulrike Lau-Hartl.
Es segne ud behüte dich der allmächtige und barmherzige Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist. -AMEN-