Herzlich willkommen zur Pfingst-Andacht der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden Vilshofen-Eging und Aidenbach im schönen Niederbayern!
Dieselbe wurde eingeläutet von den Glocken des Katharina-von-Bora Gemeindezentrums in Eging. Das ist ein 53 Jahre altes Gemeindehaus, dessen großer Saal später eine Apsis bekommen hat, so dass er beinahe den Charakter einer richtigen Kirche angenommen hat. Sein spitzer Glockenturm steht daneben.
Foto: Hartl
Johann Sebastian Bach ist der Autor des folgenden Orgelstückes mit dem Titel: "Komm, Gott Schöpfer, Heiliger Geist" gemäß Lied 126 im Evangelischen Gesangbuch. Die Basstöne dieses Choralvorspieles - meist auf den unbetonten Stellen - erinnern auch an jene Feuerzungen, die sich damals auf eher in der Öffentlichkeit unbetonte Leute setzten und sie damit zu den wichtigsten jener Zeit "befeuerte", denn der Heilige Geist begibt sich dahin wo er will.
Wir feiern unsere Andacht im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. -AMEN-
Wir sind im zweiten Mondmonat in der biblischen Reihenfolge, genau am 11. IJaR.
Bild: de.tutiempo.net - 11. IJaR
50 Tage nach dem Auferstehungsfest, biblisch "Pas-cha", eingedeutscht "Passa" genannt, feiert die Kirche seit alters her das Pfingstfest, welches griechische "Pentekoste"=Fünfzigster genannt wird. Es erinnert daran, dass 50 Tage nach der Auferstehung Christi von den Toten der Heilige Geist auf die ersten Christusgläubigen ausgegossen wurde. Das war nach christlichem Verständnis die Geburt der Kirche.
Die tiefe Wurzel dieses Festes ist das biblisch SchaBhUOT - oder Wochenfest, das 2. Erntefest, nämlich der Weizenernte in Israel und der 2. Gabe der 10 Gebote, 50 Tage nach dem PeSsaCh-Fest. Es gehörte zu den 3 großen Wallfahrtsfesten und wurde auch als Fest der Erstlingsfrüchte gefeiert, ein Fest dem HERRN, der in seiner Güte das Land den Vätern schenkte und das Volk von seinen Erträgen satt werden ließ.
Die gesegneten Erstlingsfrüchte, die man zu Zeiten des Tempels in demselben darbrachte, waren ihrer sieben: Gerste, Weizen, Weintrauben, Feigen, Granatapfel, Oliven und Datteln. Die Wallfahrer wurden in Jerusalem jubeln empfangen, ehe sie ihre Gaben im Tempel darbrachten.
Wie gesagt - es war aber auch immer das Fest der zweiten Gabe 10 Gebote. Den Zusammenhang zwischen beiden Festen SchaBhUOT und Pfingsten möchte ich wie folgt beschreiben: Man kann die Gebote nur richtig verstehen, wenn man den Heiligen Geist hat - und ihn auch wirken lässt und wirklich verstehen will. Was? Das Innenziel der Gebote, den tieferen Sinn, den Gott in sie gelegt hat.
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Liebe Schwestern und Brüder!
Heute möchte ich Euch das Pfingstereignis nahe bringen, wie es Lukas im 2. Kapitel der Apostelgeschichte aufgeschrieben hat:
Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an einem Ort beieinander. Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen.
Bild: Julius Schorr von Carolsfeld - Das Pfingstereignis.
Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an zu predigen in anderen Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen. Es wohnten aber in Jerusalem Juden, die waren gottesfürchtige Männer aus allen Völkern unter dem Hmmel.
Als nun dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt; denn ein jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden. Sie entsetzten sich aber, verwunderten sich und sprachen: Siehe, sind nicht diese alle, die da reden aus Galiläa?
Wie hören wir denn jeder seine eigene Muttersprache? Parther und Meder und Elamiter und die wir wohnen in Mesopotamien und Judäa, Kappadozien, Pontus und er Provinz Asien, Phrygien und Pamphylien, Ägypten und der Gegend von Kyrene in Libyen und Einwanderer aus Rom, Juden und Judengenossen, Kreter und Araber; wir hören sie in unseren Sprachen von den großen Taten Gottes reden.
Sie entsetzten sich aber alle und wurden ratlos und sprachen einer zu dem anderen: Was will das werden? Andere aber hatten ihren Spott und sprachen: Sie sind voll von süßem Wein.
Da trat Petrus auf mit den Elf, erhob seine Stimme und redete zu ihnen: Ihr Juden, liebe Männer, und alle, die ihr in Jerusalem wohnt, das sei euch kundgetan, und lasst meine Worte zu euren Ohren eingehen!
Denn diese sind nicht betrunken, wie ihr meint, ist es doch erst die dritte Stunde am Tage; sondern das ist`s was durch den Propheten Joel gesagt worden ist (Joel 3,1-5):
>Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da will ich ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter sollen weissagen, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen, und eure Alten sollen Träume haben; und auf meine Knechte und auf meine Mägde will ich in jenen Tagen von meinem Geist ausgießen, und sie sollen weissagen. Und es soll geschehen; wer den Namen des Herrn anrufen wird, der soll gerettet werden.<
Soweit aus den Aufzeichnungen der Apostelgeschichte. Der Geist Gottes ist derselbe Geist, der eigentlich ein Geistwind, eine bewegende Gottes-Energie ist, der schon im zweiten Satz der Bibel genannt wird, dass er über dem Wasser schwebte oder vibriete. Er riss geradezu frühe Propheten hin und her, er ruhte auf König David. Verheißen wurde beim Propheten Jesaja, dass er auf dem zukünftige Nachkommen Davids mit seinen 6 Entfaltungen ruhen werde. Gemeint ist der Messias.
In einem anderen prophetischen Bild bei Joel wird der Geist Gottes auf alles Fleisch, gemeint ist die Menschheit, "ausgegossen". Das sah Petrus in seiner Pfingstpredigt als erfüllt an. Dabei mögen wir beachten, dass es da keinerlei Rangunterschiede gibt, keine Bevorzugten, keine Benachteiligten: Söhne und Töchter, Alte und Junge, Knechte und Mägde.
Was faseln doch so viele Politiker von Gleichberechtigung, Integration, Inklusion, als wären es ihre Erfindungen zum Wohle der Menschheit. Wären sie vom Geist Gottes bewegt, wäre all das von ihnen ausgegangen und geschehen. Das Gegenteil ist der Fall und die Unterschiede und Spaltungen sind größer geworden. Die Ergebnisse zeigen die Wahrheit.
All diese erstrebenswerten und wunderbaren Dinge, von denen die Menschheit schon früher träumte und sich noch immer danach sehnt, werden da im wahrsten Sinne des Wortes Wirklichkeit, wo sich Menschen ihrer Geistbegabung bewusst sind und die Gottes-Energie, den Heiligen Geist ohne fremdideologische Zusätze durch sich wirken lassen. Dann geschieht alles wie von selbst, Das, liebe Freunde, ist dann Kirche, die ihren Namen zu Recht hat. Das wollen wir sein. Eingeladen dazu sind alle Menschen. -AMEN-
Lied 564 im Bayrischen Anhang des Evangelischen Gesangbuchs mit seiner Bitte: "Komm, Heilger Geist, mit deiner Kraft" macht das deutlich.
(Kehrvers:) Komm, Heilger Geist, mit deiner Kraft, die uns verbindet und Leben schafft.
1. Wie das Feuer sich verbreitet und die Dunkelheit erhellt, so soll uns dein Geist ergreifen, umgestalten unsre Welt. (Kehrvers)
2. Wie der Sturm so unaufhaltsam, dring in unser Leben ein. Nur wenn wir uns nicht verschließen, können wir deine Kirche sein. (Kehrvers)
3. Schenke uns von deiner Liebe, die vertraut und die vergibt. Alle sprechen eine Sprache, wenn ein Mensch den andern liebt. (Kehrvers)
Lasset uns beten: Kyrie eleison, Christe eleison, Kyrie eleison.
Herr unser Gott, lieber himmlischer Vater. Wir danken dir für deine Treue, die deine Gemeinde - weltweit und auch hier - erhalten hat durch alle Zeiten bis zu diesem Tag.
Wir danken Dir für dieses Pfingstfest, für die Gemeinschaft in Christus, für den Heiligen Geist, der unter uns ist und uns eint.
Wir bitten dich um den Geist der Weisheit für alle, die Verantwortung tragen, damit sie gerecht und barmherzig mit den ihnen anvertrauten Menschen umgehen.
-Herr, erhöre uns!-
Wir bitten dich um den Geist des Verstehens für alle, die die Zusammenhänge im Leben besser verstehen wollen, und für alle, die sich nicht verstanden fühlen.
-Herr, erhöre uns!-
Wir bitten dich um den Geist des Rates für alle, die geistig und geistlich leiten und Orientierung geben, dass sie den rechten Weg weisen, auf denen Menschen fröhlich und zuversichtlich gehen zu dem einen Ziel, das du selber bist.
-Herr, erhöre uns!-
Wir bitten dich um den Geist der Kraft für alle, die in deinem Namen Gutes wirken wollen, dass sie mutig und frei tun, wozu du sie berufen hast.
-Herr, erhöre uns!-
Wir bitten dich um den Geist der Erkenntnis für alle, die dich lieben und mehr kennenlernen wollen, damit sie Einsichten gewinnen und im Glauben und in der Liebe wachsen und reifen.
-Herr, erhöre uns!-
Wir bitten dich um den Geist der Ehrfurcht vor dem Heiligen für alle, die wir dir gehören, damit wir lernen, ständig deine Gegenwart in unser Denken, Sagen und Tun einbeziehen.
-Herr, erhöre uns!-
Dein Geist helfe unserer Schwachheit auf, belebe, erneuere und eine deine Kirche hier und überall, unsere Gemeinden und alle die darin dienen und Verantwortung tragen. Lass mich und andere erfahren, dass denen, die dich liebhaben, alle Dinge zum Besten dienen.
Das bitten wir durch ihn, unsern Herrn Jesus Christus, der uns den Heiligen Geist gesendet und so beten gelehrt hat:
VATER UNSER IM HIMMEL.........-AMEN-
"Nun bitten wir den Heiligen Geist um den rechten Glauben allermeist" ist ein sehr altes Lied. Wir finden es im Evangelischen Gesangbuch Nr. 123. Auf den Glaubens kommt`s nämlich an. Wir hören als Ausklang unserer Andacht eine Orgelfughette zur Melodie dieses Liedes.
Vergessen Sie nicht: Der Geist Gottes ist als Wind zu verstehen, der weht, wo er will und als freie Energie, zum Guten zu nutzen.
Im diesem Sinne verbleiben mit herzlichen Pfingstgrüßen Ihr Pfarrer Manfred Greinke, Duo Pepper, Gabriele Kerstan und Ulrike Lau-Hartl.
Es segne und behüte dich der allmächtige und barmherzige Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist. -AMEN-