Nachdem in der Karwoche die Glocken geschwiegen haben, läuten sie ab heute wieder ganz nach dem Motto: "Wach auf, mein Herz, die Nacht ist hin". So auch unsere von der evangelischen Erlöserkirche Vilshofen. Der Grund dafür: "Christ lag in Todesbanden, ....der ist wieder erstanden und hat uns bracht das Leben".
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Christos anesti - Alithos anesti! Das war der altkirchliche Gruß in griechischer Sprache und bedeutet Christus ist auferstanden - Er ist wahrhaftig auferstanden.
Herzlich Willkommen zur Auferstehungsandacht der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Vilshofen!
"Christ lag in Todesbanden": so heißt auch das folgende Orgelstück von Johann Sebastian Bach über den eher selten gesungenen Choral. Die Freude der Auferstehung ist nicht zu überhören. Übrigens: Johann Sebastian Bach hat heute seinen 339. Geburtstag, denn er wurde am 31. März 1685 geboren.
Wir feiern unsere Andacht im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. -AMEN-
Der Mondkalender zeigte uns heute Nacht den 21.ADáR BeJT.
Bild: de.tutiempo.net - 29.ADáR ÁLePh
Und im Kirchenjahr ist die Passionszeit vorbei. Das Auferstehungsfest ist da und damit beginnt eine 50-tägige Freudenzeit.
Liebe Schwestern und Brüder!
Das Markus-Evangelium ist das älteste der 4 Evangelien. Es entstand etwas mehr als 30 Jahre nach Tod und Auferstehung Christi, also in den Jahren zwischen 60 und 70 unserer Zeitrechnung.
Es ist mit 16 Kapiteln auch das Kürzeste und enthält also auch die älteste und kürzeste Passionsgeschichte. Dem schließen sich im letzten Kapitel auch die ersten Auferstehungsgeschichten an.
In diesem Evangelium gibt es zahlreiche Heilungsgeschichten, so auch die von Maria aus Magdala. Von der heißt es, dass sie von 7 bösen Geistern geheilt worden war. Wir würden sagen, dass sie von schweren psychischen Krankheiten und Depressionen geheilt worden war, deren persönliche Ursachen wir nicht kennen.
Nach ihrer Heilung wurde sie eine Jüngerin Jesu. So etwas hatte es vor und außer Jesus nie gegeben. Jünger, also Schüler, waren immer nur heranwachsende junge Männer, niemals Mädchen bzw. junge Frauen.
Maria Magdalena folgte Jesus, ihrem Heiler, auf allen seinen Wegen, ja bis unters Kreuz und bis zur Grablegung. Das bezeugen alle Evangelien. Und sie war es auch, die als Erste ins offene Felsengrab schaute und die Botschaft von der Auferstehung erfuhr. So heißt es in Markus 16, 1-8:
Und als der Sabbat vergangen war, kauften Maria von Magdala und Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um hinzugehen und ihn zu salben. Und sie kamen zum Grab am ersten Tag der Woche, sehr früh, als die Sonne aufging. Und sie sprachen untereinander:
"Wer wälzt uns den Stein von des Grabes Tür?"
Und sie sahen hin und wurden gewahr, dass der Stein weggewälzt war: denn er war sehr groß. Und sie gingen hinein in das Grab und sahen einen Jüngling zur rechten Hand sitzen, der hatte ein langes weißes Gewand an, und sie entsetzten sich.
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Er aber sprach zu ihnen: "Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier. Siehe da die Stätte, wo sie ihn hinlegten. Geht aber hin und sagt seinen Jüngern und Petrus, dass er vor euch hingehen wird nach Galiläa: dort werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat." Und sie gingen hinaus und flohen von dem Grab: denn Zittern und Entsetzen hatte sie ergriffen. Und sie sagten niemandem etwas; denn sie fürchteten sich.
In Ihrer ersten Aufregung und Furcht sagten sie nichts. Ihr Frauenwort galt ja sowieso nichts. Aber wie uns beispielsweise das Matthäus-Evangelium erzählt, gingen sie dann doch zu den Jüngern und erzählten, was sie gehört und gesehen hatten.
Maria Magdalenas Dankbarkeit, Lernbereitschaft und Treue hatte sich ausgezahlt. So wurde die einst psychisch kranke Frau zur ersten Verkünderin der Auferstehungsbotschaft und Vorbild für viele. -AMEN-
Das erste Auferstehungslied in der Reihenfolge des Evangelischen Gesangbuches steht unter Nummer 99: Christ ist erstanden. Es ist das älteste überlieferte.
1. Christ ist erstanden
von der Marter alle;
des solln wir alle froh sein,
Christ will unser Trost sein . -Kyrieleis-
2. Wär er nicht erstanden,
so wär die Welt vergangen;
seit dass er erstanden ist,
so lobn wir den Vater Jesu Christ`. -Kyrieleis-
3. Halleluja, Halleluja, Halleluja!
Des solln wir alle froh sein,
Christ will unser Trost sein. -Kyrieleis-
Danken und bitten, daraus besteht das Gebet, so auch dieses, zu dem Sie eingeladen sind:
Lieber Vater im Himmel!
Du hast deinen lieben Sohn Jesus Christus auferweckt und damit gezeigt: Du bist Herr über Tod und Leben. Du willst auch uns nicht endgültig dem Tod überlassen und uns schon jetzt das Leben der Auferstehung schmecken lassen in diesem Fest und im Bewusstsein darüber hinaus. Dafür preisen wir dich, rühmen deinen heiligen Namen und bitten dich: Erhalte uns in dieser wunderbaren Wahrheit, stärke uns und gib uns Mut, Kraft und die innere Freiheit, sie in diese vom Tode gezeichnete Welt hinaus zu tragen. Öffne uns die Augen, dass wir auch deine Zeichen der Auferstehung, die du in die Welt gesetzt hast, wahrnehmen lernen. Das bitten wir durch Jesus Christus, unseren auferstandenen Herrn, der mit dir und dem Heiligen Geiste lebet und regieret von Ewigkeit zu Ewigkeit.
VATER UNSER IM HIMMEL.........-AMEN-
Siegesgewissheit der Auferstehung strahlt die Trompeten-Phantasie von Henry Heron aus dem 18. Jahrhundert aus, die wir zum Beschluss hören.
Chamtrail-Kreuz am Karfreitag 2024 - Foto: Maja Himmer
Zeigen Sie gerne Ihre Freude an der unermesslichen Lebenskraft der Auferstehung! Sie überwindet auch alle von Menschen gemachte Kreuze.
Es grüßen herzlich: Ihr Pfarrer Manfred Greinke, Gabriele Kerstan und Ulrike Lau-Hartl.
Es segne und behüte dich der allmächtige und barmherzige Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist. -AMEN-