Die ersten literarischen Zeugnisse für den Gebrauch von Schallwerkzeugen als Signal für den Gottesdienst stammen aus den Mönchsgemeinden des 4. Jahrhunderts. Berichtet wird von einem Asketen, der in Jerusalem mit einem Weckhammer von Zellentür zu Zellentür in seinem Kloster ging und zum Gottesdienst rief.
(Weckhammer-Klang)
Wir brauchen heutzutage nicht von Wohnung zu Wohnung gehen. Dafür gibt`s ja Kirchenglocken. Deren Schall ist weit zu hören, im Internet aber nur für diejenigen, die beispielsweise diese Andacht eingeschaltet haben. Heute waren es wieder die Glocken der Aidenbacher Kreuz-Kirche.
Zum Sonntagmorgen gehört freilich ein gutes Frühstück. Das ist wahr. Aber gut servierte geistige und geistliche Nahrung gibt seelische Kräfte, die ein noch so gutes Frühstück nicht bieten kann. Ihnen dieselbe zu bieten, daran liegt uns von der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Vilshofen an der Donau - Eging am See.
Seien Sie allerherzlichst willkommen, die Sie heute erstmalig oder schon öfters eingeschaltet haben!
Wir feiern unsere Andacht im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. -AMEN-
Johann Gottfried Walther, er lebte 1684 - 1748, war Organist in Weimar. Er hat den folgenden Orgelchoral zum Lied im Evangelischen Gesangbuch Nr. 67 komponiert mit dem Titel "Herr Christ, der einig Gott`s Sohn".
Bild: de.tutiempo.net - ScheWaTh
Der Halbmond war vor 3 Tagen. Wir sind bei 10. Tag des 11. Monats in der biblischen Zählung namens ScheWaTh angelangt. Das ist gleichzeitig der 5. Mondjahr. Das biblische Jahr fängt also nicht mit dem 1., sondern mit dem 7. Monat an.
Unser Kirchenjahr fängt ja auch nicht am 1. Januar, sondern am 1. Advent an. Und heute ist der 3. Sonntag nach Epiphanias 2024. Dieser Tag widmet sich der von Jesus vorausgesagten und längst eingetretenen Tatsache, dass Menschen aus allen 4. Himmelsrichtungen kommen und im Reich Gottes zu Tisch sitzen werden.
Seinen Sterbetag hat heute ein berühmter Dichter: Matthias Claudius, der am 15. August 1740 in Reinfeld (Holstein) geboren wurde und heute vor 209 Jahren, also am 21. Januar 1815, in Hamburg starb. Er war ein Dichter und Journalist, bekannt als Lyriker mit volksliedhafter, intensiv empfundener Verskunst.
Bild: Wikipedia
Berühmt ist er geworden durch das Abendlied "Der Mond ist aufgegangen", in unserem Gesangburch 482. Kaum bekannt ist dieses schöne Liebesgedicht von Ihm:
Die Liebe hemmet nichts;
Sie kennt nicht Tür noch Riegel.
Und drängt durch alles sich:
Sie ist ohn`Anbeginn.
Schlug ewig ihre Flügel.
Und schlägt sie ewiglich.
Es passt sehr gut zu unserer diesjährigen Jahreslosung: "Alle eure Dinge lasst in der Liebe geschehen." (1. Korinther 16,14)
Liebe Schwestern und Brüder!
Auf einen Bild von Paula Jordan, einer berühmten Zeichnerin biblischer Geschichten, sehen wir zwei Männer auf einem Reisewagen sitzen, der eine ein Afrikaner, der andere ein Jude namens Philippus, einer der urchristlichen Diakone, auf dessen Schoß seine geöffnete Schriftrolle liegt. Sie reden während der Fahrt miteinander.
Bild: Paula Jordan
Es ist die biblische Geschichte von "Kämmerer aus dem Mohrenland", wie sie in der Luther-Bibel genannt wird. Es handelt sich bei dem Kämmerer höchstwahrscheinlich um einen Minister der nubischen Königin, die im Gebiet des heutigen südlichen Ägyptens und nördlichen Sudans herrschte, welches zum damaligen Äthiopien gehörte.
Die Erzählung steht in der Apostelgeschichte des Lukas, Kapitel 8, Verse 26-39:
Aber der Engel des Herrn redete zu Philippus und sprach: "Steh auf und geh nach Süden auf die Straße, die von Jerusalem nach Gaza hinabführt und öde ist."
Und er stand auf und ging hin. Und siehe, ein Mann aus Äthiopien, ein Kämmerer und Mächtiger am Hof der Kandake, der Königin von Äthiopien, welcher ihren ganzen Schatzt verwaltete, der war nach Jerusalem gekommen, um anzubeten. Nun zog er wieder heim und saß auf seinem Wagen und las den Propheten Jesaja.
Das war also einer, der den jüdischen Glauben mehr als nur interessant fand, denn er hatte ja die sehr lange Reise nach Jerusalem auf sich genommen, das sind mindestens 2500 km! Und er muss fasziniert gewesen sein vom Tempel und all dem, was er dort in Jerusalem erlebt hatte. Er hatte sich sogar eine prophetische Schriftrolle gekauft, die er nun las, aber leider kaum etwas verstand.
Der Geist aber sprach zu Philippus: "Geh hin und halte dich zu diesem Wagen!" Da lief Philippus hin und hörte, dass er den Propheten Jesaja las, und fragte: "Verstehst du auch, was du liest?" Er aber sprach: "Wie kann ich, wenn mich nicht jemand anleitet?" Und er bat Philippus aufzusteigen und sich zu ihm zu setzen.
Der Inhalt aber der Schrift, die er las, war dieser (Jesaja 53,7-8): >Wie ein Schaf, das zur Schlachtung geführt wird, und wie ein Lamm, das vor seinem Scherer verstummt, so tut er seinen Mund nicht auf. In seiner Erniedrigung wurde sein Urteil aufgehoben. Wer kann seine Nachkommen aufzählen? Denn sein Leben wird von der Erde weggenommen.<
Da antwortete der Kämmerer dem Philippus und sprach: "Ich bitte dich, von wem redet der Prophet das, von sich selber oder von jemand anderem?" Philippus aber tat seinen Mund auf und fing mit diesem Wort der Schrift an und predigte ihm das Evangelium von Jesus.
Und als sie auf der Straße dahinfuhren, kamen sie an ein Wasser. Da sprach der Kämmerer: "Siehe, da ist Wasser; was hindert`s, dass ich mich taufen lasse?" Philippus aber sprach: "Wenn du von ganzem Herzen glaubst, so kann es geschehen." Er aber antwortete und sprach: "Ich glaube, dass Jesus Christus Gottes Sohn ist."
Und er ließ den Wagen halten und beide stiegen in das Wasser hinab, Philippus und der Kämmerer, und er taufte ihn. Als sie aber aus dem Wasser heraufstiegen, entrückte der Geist des Herrn den Philippus und der Kämmerer sah ihn nicht mehr; er zog aber seine Straße fröhlich.
Dieser Kämmerer kam aus dem Süden. Aber erst auf seiner Rückfahrt geschah - völlig unerwartet - das für ihn Entscheidende: Er kam zum Glauben an Jesus Christus und damit ins Reich Gottes.
Was mich besonders erfreut, ist, dass er am Ende der Erzählung seine Straße fröhlich zog. Es gehört zu den schönsten Dingen, wenn ein Mensch, angeregt von den positiven Erfahrungen im Ausland, zurückkehrt in seine Heimat, um dort das Gelernte zum Wohle seines Landes und seiner Mitmenschen anzuwenden. Ich kenne einen solchen Afrikaner, bei dem es so war. Allerdings war der schon vor seinem Aufenthalt in Deutschland Christ.
Das "Zu Tisch sitzen im Reich Gottes" ist keine Schlaraffenlandphantasie. Da gibt`s freilich auch viel zu tun und manchen schmalen, schweren Weg zu gehen. Aber alles ist von der Liebe Christi geprägt und geschieht unter der Leitung des Heiligen Geistes. Und auf allem ruht der Segen Gottes. Es ist wirklich so, als würde man wie bei einem großen Fest am Tisch sitzen und vieles genießen. Das sollte man sich nicht entgehen lassen. -AMEN-
Vom Duo Pepper hören wir nun musikalisch vorgetragen, was typisch ist für das Sitzen im Reich Gottes:
Dem, der Durst hat, will ich geben
Lebenswasser, spricht der Herr.
Von der Quelle wird er leben,
niemals wird ihn dürsten mehr.
Er bekommt, was er begehrt,
was sein' Lebenskraft vermehrt,
als Geschenk - hat Gott versprochen.
Darum lasst uns auf ihn hoffen.
Gerne bete ich mit Ihnen:
Lieber Vater im Himmel, ich danke dir, dass für das Reich Gottes für deine offenherzige Einladung an jedermann und für die Verheißung, dass viele von Menschen herzukommen werden. Dein Heiliger Geist sorgt dafür, dass Menschen von überall her den Weg dahin finden. Ich bitte dich: Lass mich immer wieder neu in den vielen Situationen die Möglichkeiten des Reiches Gottes entdecken. Erbarme dich auch derer, die ein falsches Verständnis vom Reich Gottes haben und dann enttäuscht sind, wenn schwere Zeiten kommen. Rufe noch viele herzu, ja: Tu der Völker Türen auf; deines Himmelreiches Lauf hemme keine List noch Macht. Schaffe Licht in dunkler Nacht. Erbarm dich, HERR.
VATER UNSER IM HIMMEL.......-AMEN-
Zum Beschluss hören wir vom Hallenser Komponisten Samuel Scheidt, der von 1587-1654 lebte, den Orgelchoral "Allein Gott in der Höh sei Ehr".
Freuen Sie sich mit allen, die zu Tisch sitzen im Reich Gottes und noch neu hinzukommen! Mit herzlichen Grüßen, Ihr Pfarrer Manfred Greinke, Duo Pepper, Gabriele Kerstan und Ulrike Lau-Hartl.
Es segne und behüte dich der allmächtige und barmherzige Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist. -AMEN-