geschrieben und besprochen von Pfarrer Manfred Greinke.
Herzlich willkommen zum persönlichen Gebet mit geistlichem Impuls zur Stärkung am 2. Sonntag nach Epiphanias 2022!
Für jedes Jahr gibt es eine neue Jahreslosung, für jeden Monat einen anderen Monatsspruch, für jeden Tag eine Tageslosung, bestehend aus einem 4 Jahre im Voraus aus tausenden von alttestamentlichen Bibelsprüchen ausgelosten Vers und einem dazu passenden Spruch aus dem neuen Testament.
Der Spruch aber für jede Woche im Jahr und für jeden kirchlichen Festtag bleibt immer derselbe: Beispiel: Der Wochenspruch für die neue Woche ab dem 2. Sonntag nach Epiphanias steht im Johannes-Evangelium, Kapitel 1, Vers 16 und lautet: "Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade."
Im kommenden Jahr in derselben Woche ist dieser Spruch wieder dran. In vielen Sonntag-Gottesdiensten wird er gegen Ende des Gottesdienstes genannt. Ich bevorzuge, ihn nach dem "Kyrie eleison" als Votum (=biblischer Hauptspruch) für den Gottesdienst vorzutragen. Der jetzige Wochenspruch ist Teil einer großen Bekenntnis-Ouvertüre, die das Johannes-Evangelium im 1. Kapitel darstellt. Darin wird die Bedeutung Jesu Christi und die ebenso segensreiche wie tragische Geschichte seines irdischen Daseins eingeordnet in das große Ganze der gesamten Schöpfung. Dennoch spricht der Verfasser (etwa im Jahre 100 nach Christi Geburt) von "Licht" und "Herrlichkeit", von "Voller Gnade und Wahrheit" und im Vers 16 von einer "Fülle".
Die Welt war und ist in einem schlimmen Zustand. Es gab und gibt sehr viel Böses, sehr viel Ungerechtigkeit und Unfrieden.
Das stimmt zwar, ist aber nur eine Seite und auch nur die halbe Wahrheit. Die andere ist die: Die Welt ist sooo hochinteressant und es gibt so viele schöne und wunderbare Dinge, eine ganz "Fülle", die uns der Schöpfer bereitet hat, dass wir sie in vollen Zügen genießen können. Und dazu kommt eine weitere "Fülle", die uns der Schöpfer bereitet hat, dass wir sie in vollen Zügen genießen können. Und dazu kommt eine weitere "Fülle" mit Jesus Christus und allem, was mit ihm im Zusammengang steht, also er selbst und das, was er gelehrt hat und getan hat. Im Johannes-Evangelium begann Jesu Wirken auf einer Hochzeit! Das macht doch erstmal gute Laune.
Da eröffnen sich gleichsam neue Welten, wenn man seiner Lehre und seinen Beispielen folgt und praktisch anwendet. Das ist Gnade um Gnade = Möglichkeiten noch und noch, Mängel und Notlagen auszugleichen, für Gerechtigkeit zu sorgen und damit Frieden zu stiften. Wie aber kommt man zur praktischen Nutzanwendung, was man alles bei Jesus gelernt hat? Dazu diese kleine Geschichte:
In einer Kinderbibelstunde hörten die Kinder die Geschichte von Abraham und Sara, die noch in so hohem Alter ein Kind bekam. Daraufhin sagte ein Kind: "Tja, Probieren geht über Studieren." Also: Nur mutig voran und von seiner Fülle tatsächlich gnade um gnade nehmen und ausprobieren! Ich wünsche allen "Ausprobierern" Gottes Segen und natürlich viel Erfolg! Die Freude am Hernn ist unsere Stärke.
AMEN
Liedvorschlag: EG 68 O lieber Herre Jesu Christ.
Gebetsvorschlag:
Lieber himmlischer Vater, ich danke dir für deine wunderbare Schöpfung, zu der ich gehöre. Und ich danke dir für deine größte Gabe, für unseren Herrn Jesus Christus und für alle Möglichkeiten, die sich mit ihm ganz neu eröffnet haben. Gepriesen sei dein herrlicher Name! Ich bitte dich: Gib mir Mut und mach mich innerlich frei, damit ich zupacke und gnade um Gnade nehme von dem was du für mich breithältst. Durch ihn, meinen Herrn und Heiland.
AMEN
Zum Ausklang empfehle ich: Präludium C-Dur von Johann Sebastian Bach aus dem "Wohltemperierten Klavier" Teil 1.
Es segne und behüte dich der allmächtige und barmherzige Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist. - AMEN -
Eine segnete Woche wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen. Ihr Pfarrer Manfred Greinke.